Wochenimpuls 3: Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt

Lies Joh 12,34-36 (im Zsh. 12,20-50).

34 Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? 35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, dass euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. 36 Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.

Joh 12,34-36

Lieber Bruder,

Jesus sagt: Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet.

Dieses Wort Jesu hat drei Aspekte: Das erste ist ‚Solange ihr‘s habt.‘ Die Gabe Jesu kann nur ergriffen werden, solange sie uns zur Verfügung steht. Jesus ruft jetzt zum Glauben! – Vielleicht ist mir das alles mit Jesus einleuchtend und ich habe auch sein Licht erkannt. Und doch habe ich nicht mit meinen alten Sünden gebrochen, ich scheue den Weg ins Licht. Ich steh wie an der Tür und rede mit Jesus, aber in meinen Herzen darf er nicht kommen. Das Aufräumen meines Herzen versuche ich immer noch allein. – Aber wer käme auf den Gedanken, dass man einen Saustall besser aufräumen kann, wenn es dunkel ist? – Jeder wird zum Lichtschalter gehen und erst Licht machen, bevor er beginnt aufzuräumen. – Wir bleiben oft mit unseren Sünden im Dunkeln, wir behalten sie für uns und versuchen auf diesem Weg, unser Leben aufzuräumen. Lieber Bruder, das wird dir nicht gelingen – es wird nur schlimmer werden! Auch du kannst die Abbrüche, Sünden und Übertretungen nicht selbst aus der Welt schaffen: Was du brauchst ist Licht und einen Arzt, der ein Spezialist ist in dem Bereich ‚Sünde‘! Solch einen Arzt gibt es nur einen und dieser heißt: Jesus Christus! – „Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt!“ Der Arzt und das Licht steht zur Verfügung, es braucht nur deine Entscheidung zu ihm kommen. Komm jetzt, hier und heute! Bringe deine Schuld zu ihm! Schreib heute dem Bruder oder dem Pfarrer / Pastor, bei dem du beichten willst! Schieb es nicht länger auf! – Und selbst wenn dich Gewissensnöte plagen, weil du tatsächlich, viel zu lange gewartet hast und aus der anfänglichen kleinen Wunde ist ein großer Schaden geworden, sodann spricht Gott: 

12 Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse, und deine Wunden sind unheilbar. 13 Deine Sache führt niemand; da ist keiner, der dich verbindet, es kann dich niemand heilen. 14 Alle deine Liebhaber haben dich vergessen, fragen nichts nach dir. Ich habe dich geschlagen wie einen Feind mit unbarmherziger Züchtigung um deiner großen Schuld und um deiner vielen Sünden willen. 15 Was schreist du über deinen Schaden und über dein verzweifelt böses Leiden? Um deiner großen Schuld und um deiner vielen Sünden willen habe ich dir das angetan. 16 Doch alle, die dich fressen, sollen gefressen werden, und alle, die dich ängstigen, sollen gefangen fort; und die dich plündern, sollen geplündert werden, und alle, die dich berauben, gebe ich dem Raub preis. 17 Ja, ich will dich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der HERR, weil man dich nennt: »die Verstoßene« und: »Zion, nach der niemand fragt«.

Jer 30,12-17

Unser Schaden ist selbstverschuldet, das stellt Gott hier deutlich klar, aber er ist zugleich barmherzig und bereit unsere Wunden zu heilen. Das tut er durch Jesus: 

Nicht die Gesunden brauchen den Arztsondern die KrankenIch bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Mk 2,17

Das zweite ist ‚Glaubt an das Licht‘! Es kann sein, dass wir in die Gegenwart Gottes treten, dass es gefühlt erstmal nicht besser wird, sondern schlimmer. Statt heilige und gute und auferbauende Gedanken zu haben, schießen uns unreine, gotteslästerliche und perverse Gedanken in den Kopf und die Gefahr ist, dass wir die Sache hinschmeißen und sagen – hier wird’s nicht besser. Oder dass dir in Jesu Licht plötzlich Dinge, die du getan hast, gar nicht mehr so heroisch und toll wirken, wie es vorher auf dich gewirkt hat und du denkst dir, was soll jetzt daran besser werden? – Lieber Bruder, verliere nicht den Mut, sondern glaube, vertraue dem Licht Jesu! Denn er hat nur Gutes mit dir im Sinn. Jesu Licht hat keinen Haken, keine Hintertür, keine verborgene Finsternis, die irgendwann hervortreten wird. Er ist das, was er von sich sagt und nichts anderes. „Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm“ (1. Joh 1,5). Jesus ist der Arzt, wir sind die Kranken nichts andersherum. In der Gegenwart Jesu merken wir, was wir sind, nämlich Sünder, nämlich krank, nämlich arm und elend. Alles Heroentum findet in der Gegenwart Jesu sein Ende. Aber wir haben das vorher nicht gemerkt, wir sind gut in Selbsttäuschung und Selbstblendung, deswegen sind wir manchmal erschreckt, wenn wir zu Jesus treten. Es ist ähnlich, wie wenn man an einer schweren Krankheit wie z.B. Krebs leidet und bisher noch nicht beim Arzt war. Solange man sich glauben lässt, die Krankheit ist nicht, da geht es einem psychisch besser, weil man nicht um die Not weißt, in der man steht. Erhält man dieses schwere Diagnose, geht es einem schlechter – aber erst jetzt kann einem geholfen werden, weil die Krankheit erkannt ist. Nicht jede Krankheit ist von menschlichen Ärzten heilbar, die Krankheit der Sünde ist von keinem Menschen heilbar, allein von dem Mensch und Gott Jesus Christus. Wenn du zu ihm gehst, wirst du vielleicht erstmal merken, was schief läuft in deinem Leben, aber das ist nur die Diagnose. Die Behandlung des Arztes Jesus, der dich mit seinem Blut reinigt und deine Wunden verbindet und heilt, beginnt jetzt erst und das, was am Ende bei rauskommt, ist viel besser, als, was vorher war. Verliere nicht den Mut und gehe zu deinem Arzt Jesus! – Und vergiss dabei nicht, dass der Teufel kein Interesse daran hat, deswegen wird er dich gerade in Zeiten des Gebets mit bösen Gedanken belasten und bedrücken, dass du aufhörst zu beten. Du trittst in eine Kampffeld ein, der Teufel merkt, dass sein Ende gekommen ist, deswegen fängt er an dich zu bekämpfen. Bleibe deshalb am Licht Jesu! – Auch wenn es anfangs schwer ist, wird es am Ende durch die Gegenwart Jesu ganz anders sein.

Denn Jesus macht dich – und das ist der dritte Aspekt – zu einem Kind des Lichts machen. Er bewirkt, dass du ihm gleichgestaltet wirst, ja seiner Art und seiner Denkweise entsprichst. Ein Kind meint ja, dass es von jemanden stammt. Ein Kind des Lichts stammt vom Licht. Wenn wir Gottes Kinder sind, stammen wir von Jesus, dem Licht der Welt, ab, deswegen nennt er uns auch das Licht der Welt! –  Er hält für uns ewige und beständige Liebe bereit, die Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, was viel wichtiger und höher ist als alles, was in dieser Welt gibt. Mehr noch als Geld und Silber, mehr noch als körperliche oder psychische Heilung, mehr noch als menschliche Freundschaft, ist die Reinigung durch das Blut Jesu und die dadurch ermöglichte versöhnte Gemeinschaft mit Gott. Ein Kind des Lichts ist von Wahrheit und Liebe geprägt, geht in Demut und Sanftmut mit seinem Nächsten um, bringt Gottes Art in diese Welt und wirkt auf Gottes Weise in sein Umfeld hinein. Das alles tut Gott durch einen Menschen, der ein Kind des Lichts geworden ist.

Fragen

  1. Was hält dich ab, in das Licht Jesu zu treten? Was sind dir Hindernisse mit deinen Sünden zu deinem Arzt Jesus zu kommen?
  2. Was könnte dir eine Hilfe sein, ehrlich vor Gott zu werden?

(Für eure Bruderschaft: Ermutigt euch und helft euch gegenseitig Hindernisse auf dem Weg zu Jesus zu überwinden. Tragt Lasten mit und haltet es gemeinsam im Gebet vor Gott aus, wenn Probleme darin ungelöst bleiben. Nicht jede Not kann sofort gelöst werden, manchmal braucht das Zeit. Ermutigt aber in allem an Jesus zu bleiben.) 

Psalm der Woche

Ps 27

Weitere Impulse für die Woche

  1. Beichte: Vielleicht warst du noch nie bei einer Beichte oder weißt gar nicht, was das ist. Hier ist dazu eine Anleitung zusammengestellt: es geben neben der Langform auch eine Kurzform; außerdem findet ihr hier eine kurze Beichtliturgie. Es ist für euch als Hilfe zum Verständnis gedacht. Sprecht auch als Bruderschaft darüber. 
  2. Bruderschaft: Eure Bruderschaft sollte sich im Laufe dieser Woche fest organisieren. Wenn noch Bruder in eurer Umgebung unentschieden sind, ob sie mit dabei sein, fragt konkret nochmal nach und gebt sie dann ganz frei. Bleibt dann am Ende dieser Woche, in der Bruderschaft, in die Gott euch jetzt gestellt hat – egal, ob es 2 oder 6 Brüder sind. (Wenn du noch keine Brüder gefunden hast, melde dich bei uns über folgendes Formular).
  3. Fasten: Vielleicht fragt ihr noch, worauf sollt in den Fokus im Fasten legen. Manchmal wird das Fasten oder der Verzicht als eine Art Wettlauf unter Männer missbraucht: „Wer schafft den härtesten Verzicht und wer hält es am Längsten durch?“ – Gott hat aber eine andere Linie, wie Paulus in 1. Kor 10,23f. schreibt: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.“ Überlegt euch doch mal und betet, was euch in eurem Leben nicht zum Guten dient und andere nicht auferbaut – und dann verzichtet genau darauf. Es geht also letztlich um die Perspektive der Liebe: Gottes Liebe zu dir, der das Gute für dich sucht und unsere Liebe zueinander, dass wir deshalb das Gute und Auferbauende füreinander suchen.