Beichte (Kurzfassung)

Dies ist die Kurzfassung zur Beichte. Es gibt außerdem eine lange Version des Textes sowie eine Anleitung zur Beichte.

Struktur

  1. Der Anfang (Was ist Umkehr?)
  2. Das Angebot (Die Beichte)
  3. Beichte konkret
  4. Unter Brüdern

I. Umkehr ist etwas Normales

Jeder Mensch ist Sünder. Auch als Christ hat man ein Leben lang mit Sünde zu kämpfen. Das ist normal.

Sünde bezeichnet eine konkrete Zielverfehlung. Es ist die konkrete Übertretung des göttlichen Willens. Der Maßstab für das, was Sünde ist, findet sich allein in Gottes Wort.

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1. Johannes 1,8f)

Die gute Nachricht: Du darfst zu Gott umkehren, indem du konkrete Sünde bei Jesus abgibst. Denn er hat am Kreuz deine Sünde getragen. Durch ihn darfst du neu anfangen. Und das immer und immer wieder, egal wie häufig du mit der selben Sünde kommst. Das Kreuz allein ist der Ort, wo du Veränderung erfahren wirst. Das Kreuz Jesu ist Ausdruck von Gottes Liebe zu dir. Das Kreuz ist das Zentrum der Beichte.

Kurzum: Du brauchst Umkehr zu Gott. Du darfst deine Sünde bei Jesus ablegen. Das ist so normal, wie regelmäßig seinen Müll rauszubringen.

II. Das Angebot

die persönliche Beichte als Hilfe zur Gewissheit

Jesus Christus hat deine Sünde am Kreuz längst getragen und dafür mit seinem teuren Blut bezahlt. Wo du nun deshalb ehrlich deine Sünde vor Gott bekennst, ist dir seine Gnade schon zuteilgeworden und du darfst dir der Vergebung Gottes gewiss sein.

Wenn du eine konkrete Sünde getan hast, darfst du immer zu Gott kommen und deine Schuld bekennen. Er wartet mit offenen Armen auf dich. – Doch Gott kennt auch unsere menschliche Schwäche und Begrenztheit. Er weiß, dass es uns schwer fällt, ihm zu vertrauen. Gerade auch, weil wir ihn nicht direkt sehen und hören können. Wenn ich also meine Schuld vor Gott ausspreche, muss ich darauf vertrauen, dass Gott mich hört und mir gleichzeitig seiner Vergebung bewusst werden. Das kann einen überfordern und man ist sich der Vergebung Gottes eben gerade nicht gewiss. Deshalb ist Gott in seinem Sohn Jesus Christus ganz Mensch geworden. Er ist anfassbar und man kann ihm zuhören. Genau das haben Menschen damals erlebt. Wo sie Jesus begegneten, wurden sie verändert. Denn er kannte ihre Sünde ganz genau und trotzdem hat er sie in Liebe angenommen. Bei Jesus konnten sie alle Masken ablegen. – Auch heute kennt Jesus uns ganz genau. Durch den Heiligen Geist können wir beständig mit ihm in Verbindung sein. Er weiß, dass wir ihn brauchen und deshalb hat er uns in die Gemeinschaft mit anderen Christen gestellt. Durch sie will Jesus an uns wirken. Sie sollen uns helfen ihm zu vertrauen, indem sie uns mit seinen Worten ermutigen und ermahnen. Jesus hat seinen Nachfolgern sogar den Auftrag und die Autorität gegeben, sich das Bekenntnis der Sünde anzuhören und sie in seinem Namen zu vergeben. „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.“ (Joh 20,23; siehe auch Mt 16,18f.). Die dir zugesprochene Vergebung eines Bruders ist Gottes Vergebung. Die Zusage „dir sind deine Sünden vergeben“ ist gültig. So soll dir die persönliche Beichte vor einem Bruder eine konkrete Hilfe zum Vertrauen auf Gottes Gnade sein.

III. Beichte konkret

Die konkrete Beichte ist ein einfacher, nüchterner Vorgang, der aus zwei Schritten besteht und einem rechtlichen Freispruch ähnelt. (1) Bekenntnis: Zuerst darfst du deine Sünden laut vor einem Beichthörer aussprechen und damit vor Gott bekennen. (2) Absolution: Anschließend spricht dir dein Beichthörer zu, dass dir deine Sünden vergeben sind. Gott schenkt dir damit ein neues Leben durch den auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Wo?

Wenn du eine Beichte ablegen möchtest, hast du drei Möglichkeiten:

  1. Du fragst einen Pastor an.
  2. Du fragst einen Bruder an.
  3. Du legst sie selbstständig ab. Das Abendgebet oder die “Allgemeine Beichte” im Gottesdienst sind dafür ein guter Ort.

Im ausführlichen Text zur Beichte sind weitere Hinweise zu den einzelnen Formen.

Wie?

Es ist sinnvoll, sich auf die Beichte vorzubereiten. Damit erweist du dir und dem Beichthörer einen großen Dienst. – Nimm dir Stift und Zettel und 30 min.

  1. Gebet und Stille. Nimm dir 30 min der Stille und bitte Gott, dass er dir durch seinen Heiligen Geist zeigt, wo du schuldig geworden bist. Notiere es.
  2. Zehn Gebote. Nimm dir die zehn Gebote (2. Mose 20) zur Hand und prüfe dich daran. Schreib auf‘ wo du schuldig geworden bist.
  3. Danke dem Herrn und geh zur Beichte. Den verschriftlichten Zettel kannst du als Gedächtnisstütze mit zum Beichthörer nehmen.

Wenn die Beichte für dich etwas Neues ist, findest du im ausführlichen Text Häufige Fragen beantwortet.

Wenn du dir schon einmal vorgenommen hast zur Beichte zu gehen, daraus letztendlich aber nichts geworden ist, kannst du dort auch Hilfen zum Umgang mit Anfechtung finden.

Wenn du selbst Beichthörer bist oder sein möchtest, haben wir auch grundlegende Punkte zusammengetragen, die du wissen solltest, damit du deinen Brüdern einen guten Dienst erweisen kannst.