6. Was machen wir, wenn Zweifel an uns nagen?

Text der Woche: Joh 20,24-29           Fortlaufende Bibellese: Joh 19,38-42

Man muss zwischen zwei Formen von Zweifel unterscheiden.

  • Es gibt Zweifel, da will man gar nicht zur Gewissheit kommen.
    • Da wird nur theoretisiert und argumentiert, angeklagt und lächerlich gemacht, man bleibt im Unverbindlichen und hält sich Gott vom Leibe.
    • Solcher Zweifel stellt keine Not dar, sondern ist Ausdruck einer hochmütigen Gesinnung.
  • Solchem Zweifel widersteht Gott mit ganzer Härte.
  • Es gibt einen anderen Zweifel, der kommt aus einem Suchen nach Gewissheit.
    • Hierher gehört die Geschichte von Thomas.
    • Zweifel aus Anfechtung werden immer als Not empfunden.
  • Sie sind bei Menschen zu finden, die einen Glaubensweg gehen.
    • Wir denken an viele Psalmen, an Hiob und Gottesmänner wie Jona, Jeremia und Josua.
    • Jesus sagt zu Petrus: „Warum hast du gezweifelt?“ (Mt. 14,31), nach der Auferstehung: „Als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber zweifelten“ (Mt. 28,17).
  • Zweifel dieser Art sind zeitbedingt und keine Dauerbrenner – am Ende stärken sie den Glauben.

Zweifel sollte man nicht kultivieren, aber auch nicht dramatisieren.

  • Zweifel gehören nicht mir, sondern Gott.
  • Man sollte mit ihnen umgehen wie mit Sorgen und Ängsten.
  • Manchmal haben sie auch einen finsteren Hintergrund.
  • Sie erledigen sich meist durch eine Begegnung mit dem Herrn.
    • Am Ende wird der Glaube gestärkt.
    • Er hat sich im Glutofen der Anfechtung bewährt.
  • „Erbarmt euch derer, die zweifeln“, heißt es im Judasbrief, Vers 22.