6. Bei der Fußwaschung spielt auch die Judas-Frage eine Rolle.

Text der Woche: Joh 13, 1-30                 Fortlaufende Bibellese: Joh 12,12-19

Gerade dort, wo Jesus seinen Jüngern einen Liebesdienst von besonderer Dichte erweist, ist der Teufel als sein Gegenspieler am Werk.

  • Dieser Liebesdienst zielt auf seine unmittelbar bevorstehende Passion und Kreuzigung.
    • In diesem Bereich kommt die Finsternis immer in Bewegung.
    • Es ist der zentrale Bereich der Erlösung und damit auch der Entmachtung Satans.
  • Bereits bei der ersten Leidensankündigung zeigt Satan sein Gesicht.
    • Petrus sagt: „Das widerfahre dir nur nicht“ (Mk. 8,32).
    • Jesus antwortet: „Geh weg von mir Satan!“ (Mt. 16,23).
  • Bei der Fußwaschung wird Judas als sein Werkzeug offenbar.
  • Man bedenke: In der unmittelbaren Umgebung Jesu, in einer heiligen Stunde mit seinen Jüngern, dreht die Finsternis „ihr Ding“.
  • Das letzte Mahl Jesu findet statt, „als der Teufel dem Judas Ischariot ins Herz gegeben hatte, dass er ihn verriete“ (Vers 2).

Jesus wusste von Anfang an, „wer ihn verraten würde“ (Joh. 6,64).

  • Er hat das aber nie durchblicken lassen, sondern still und souverän priesterlich getragen.
    • Selbst beim Abendmahl war Judas dabei.
    • Bei der Fußwaschung hat Jesus auch ihm die Füße gewaschen und so ihm seine Liebe bezeugt.
  • Doch der Zeitpunkt ist gekommen, den Jüngern bekanntzugeben: „Einer unter euch wird mich verraten“ (Vers 21).
  • Jesus will sie in diesem Punkt nicht unvorbereitet lassen, „damit ihr glaubt, dass ich es bin, wenn es eintritt“ (Vers 19).
  • Unter den Jüngern führt diese Nachricht zu einer großen Erregung.
  • Jesus dagegen bleibt völlig Herr der Lage. Eins kann der Durcheinanderbringer nicht durcheinanderbringen – den Heilsplan Gottes.

Jesus geht in einer großen Freiheit mit Judas um, obwohl er menschlich gesehen ihm ganz preisgegeben ist.

  • „Er wusste, dass ihm der Vater alles in die Hände gegeben hat“ (V. 3).
  • Er lässt sich zu keinem Wort gegen Judas hinreißen.
  • Er sieht, dass auch darin die Schrift erfüllt werden muss: „Der mein Brot aß (engste Gemeinschaft!), tritt mich mit Füßen“ (Ps. 41,10).
  • Der Verrat des Judas und der Anschlag Satans werden sogar zu seiner Erhöhung dienen.
  • Es ist letztlich Gott, der seinen Sohn dahingibt zur Erlösung der Welt.