6. Am Schluss der Jüngerberufung sagt Jesus ein bemerkenswertes Wort:

Fortlaufende Bibellese: Joh 5,1-16

Text der Woche: Joh 1,35-51

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und hinabfahren über dem Menschensohn“ (Vers 51).

  • Das ist das erste Wort von vierundzwanzig, die im Johannes-Evangelium so eingeleitet werden.
    • Im Griechischen steht: „Amen, Amen“.
    • Diese Worte sind von zentraler Bedeutung und sind als besonders relevant, zuverlässig und vertrauenswürdig einzustufen.
  • Ganz grundsätzlich wird bei diesem ersten Wort den Jüngern gesagt:
    • Wer zu Jesus kommt, findet bei ihm immer einen offenen Himmel.
    • Die Bewegung zu Gott hinauf und von Gott herunter ist bei ihm absolut sicher.
  • Jesus knüpft hier an Jakobs Traum mit der Himmelsleiter an (Gen. 28).
    • Obwohl Jakob in keiner guten Lage war, war der Himmel über ihm offen.
    • Er hat von Gott kein Scheltwort gehört, sondern nur Gutes.
  • So ist Jesus für uns immer der Weg ins Vaterhaus Gottes.
  • Das wird mit diesem Wort ein- für allemal sichergestellt.

Jesus nimmt für sich an dieser Stelle den Hoheitstitel „Menschensohn“ in Anspruch.

  • Diese für ihn typische Selbstbezeichnung nimmt auf Dan.7 Bezug.
  • Menschensohn ist dort der kommende Messias in Gestalt eines Men-schen, aber von göttlicher Herkunft, göttlicher Macht u. göttlicher Ehre.
  • Dieser Titel vereinigt in sich Hohes und Tiefes, Leiden und Herrlichkeit.
  • Er sprengt die einseitige Messias-Hoffnung der Juden auf.
  • Der offene Himmel ist uns durch seine Niedrigkeit und Hoheit verbürgt.