5. Entscheidend ist die Begegnung mit Jesus, dem Auferstandenen(a).

Text der Woche: Joh 20,11-18                  Fortlaufende Bibellese: Joh 14,15-31

Da bedarf es einer Umkehr.

  • Sie hängt mit einer Änderung ihrer Blickrichtung zusammen.
    • Zunächst schaut Maria ins Grab.
    • Obwohl dort zwei Engel sind, ist es für sie ein Blick voller Trauer: Für sie fehlt Jesus, und den kann ihr auch kein Engel ersetzen.
  • Sie wendet sich um zum vermeintlichen Gärtner.
    • Diese Wende um 180° führt für sie am Ende zur Lösung ihres Problems.
    • Sie wird Jesus erkennen als den Auferstandenen.
  • Die Umkehr von Maria Magdalene ist die Abkehr von einer alten Wirklichkeit hin zu einer neuen Wirklichkeit.
  • Die alte Wirklichkeit ist die Wirklichkeit dieser Welt
    • voller Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Trostlosigkeit + Tränen,
    • schicksalhaften Verkettungen, unverständlichen Ereignissen, Vergänglichkeit und Tod.
  • Die neue Wirklichkeit ist die Wirklichkeit des Reiches Gottes
    • Wo Jesus lebt und regiert, alles einen Plan hat zum Heil der Welt und ich darf selbst daran teilhaben,
    • wo Glaube, Liebe und Hoffnung ihren Platz haben und Gott einmal abwischen wird alle Tränen von meinen Augen.

Diese Abkehr vom Alten und Hinkehr zum Neuen findet nun in der Begegnung mit dem Gärtner statt.

  • Man fragt sich: Warum erkennt Maria in ihm nicht gleich Jesus?
    • Sie war so völlig vom Tod in Beschlag genommen, dass sie sich einen lebendigen Jesus gar nicht mehr vorstellen konnte.
    • Genauso ging es den anderen Jüngern auf dem Weg nach Emmaus oder am See Tiberias.
  • „Ihre Augen waren gehalten“, „sie glaubten nicht“, sie hielten die Auferstehung für ein „Geschwätz“.
    • Auch nach Ostern konnte man Jesus noch für einen ganz normalen Menschen halten;
    • eben für einen Gärtner, einen Wanderer oder einen Strandbesucher.
  • Wir alle haben es mehr mit dem Herrn zu tun, als wir meinen – selbst wenn wir wie die Jünger schreien: „Ein Gespenst!“ (Mt. 14,26).
  • Der vermeintliche Gärtner fragt wie die Engel zuvor: „Frau, warum weinst du?“ (Vers 15a).
    • Die Frage ist genauso hoheitsvoll, barmherzig und helfenwollend gestellt.
    • Zum dritten Mal offenbart Maria ihre wunde Stelle.
  • Der vermeintliche Gärtner stellt noch eine zweite Frage: „Wen suchst du? (Vers 15b).
    • Jetzt muss der ganze Schmerz heraus – die Antwort von Maria lautet: „Wo ist Jesus?“ „Hast du ihn weggetragen?“ Wo hast du ihn hingelegt?“ (Vers 15).
    • Der vermeintliche Gärtner verrät mit seiner zweiten Frage, dass er um das Suchen von ihr weiß.