3. Der Glaube lebt aus der Berührung mit dem Herrn.

Text der Woche: Joh 20,24-29                Fortlaufende Bibellese: Joh 17,1-19

Die hat Thomas nötig wie wir alle.

  • Nur das Erzählen, Sagen und Bezeugen anderer ist zu wenig.
    • Es ist wichtig, damit wir überhaupt einen Anstoß bekommen.
    • Doch der Glaube anderer muss zum eigenen Glauben wer-den in der persönlichen Begegnung mit Jesus.
  • Diese Begegnung findet für Thomas eine Woche später statt als die Erscheinung des Auferstandenen bei den „Zehn“.
    • Wieder sind die Türen verschlossen, wieder tritt Jesus in die Mitte der Jünger, wieder sagt er: „Friede sei mit euch“ (V. 26).
    • Schon allein das ist so außergewöhnlich, dass sich auch ein Thomas dem nicht entziehen kann.
  • Wo gibt es das, dass jemand durch verschlossene Türen eintritt und einen Frieden verbreitet, den man spürt, wenn nicht bei Jesus.
  • Doch dann wendet sich der Herr eigens seinem Jünger zu, der so vehement auf Beweise gepocht hat:
    • „Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite“ (Vers 27).
    • Das ist einer der liebevollsten Sätze im Neuen Testament!
  • Das Begehren des Jüngers wird in keiner Weise getadelt.
    • Thomas ist ja auch nicht ablehnend.
    • Er sucht lediglich eine Gewissheit im Glauben.

Diese Gewissheit bekommt er.

  • Dafür sprechen zunächst einmal die Begleitumstände:
    • Wie konnte Jesus um sein Begehren wissen?
    • Seine Einladung nimmt fast wörtlich auf, was er als Bedin-gung gegenüber seinen Mitjüngern geäußert hat.
  • Es gibt nur einen, der so ins Verborgene schauen kann, das ist Jesus!
    • Er weiß, was in den Herzen der Menschen ist.
    • Das hat Thomas oft genug miterlebt und erkennt darin etwas Typisches von Jesus.
  • Der Herr wendet sich ihm persönlich in einer solchen Güte zu, dass es ihn zutiefst beschämt.
  • Seine Erscheinung gilt offenbar nur ihm und seinem Anliegen,
    • Das hat er nicht erwartet.
    • Diese Wertachtung erreicht sein Herz.
  • Die ganze Erscheinung des Auferstandenen hat für ihn etwas Hoheits-volles und Überwältigendes.

Es kommt gar nicht so sehr darauf an, dass alle unsere Fragen und Probleme beantwortet werden.

  • Es reicht eine schlichte Berührung mit dem Herrn.
    • Dann ist alles klar.
    • Darin kommt der Glaube zur Gewissheit.
  • Es wird gar nicht mehr berichtet, dass Thomas seine Hände in die Wundmale Jesu gelegt hat.
  • Das hat sich offenbar erübrigt.
  • Jesus sagt trotzdem zu Thomas: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ (Vers 27).
    • Darin steckt eine liebevolle Mahnung.
    • Thomas soll sich nicht zum endlosen Grübler entwickeln, sondern darf mutig Glauben fassen.
  • Dieses Wort Jesu hat er offenbar beherzigt.
    • Thomas hat eine der größten Missionsbewegungen in der Kirchengeschichte angestoßen in Richtung Osten, in die Ge-biete des heutigen Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan, Turkmenistan, Nepal, Indien.
    • In Madras (Westindien) wird sein Grab heute noch verehrt.