2. Die seelsorgerlichen Gespräche Jesu laufen auf ein wirkliches Begegnen hinaus.

Fortlaufende Bibellese: Joh 1,35-51

Text der Woche: Joh 1,35-51

Es sind nie Gespräche „von der Stange“.

  • Das Gegenüber wird mit seinen individuellen Gegebenheiten voll erfasst.
    • Jesus sagt Petrus etwas anderes als dem Nathanael.
    • Die Begegnung mit Nikodemus hat einen anderen Charakter als die Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen.
  • Das Ziel ist aber immer derselbe: Das Leben seiner Gesprächspartner soll hineinkommen in eine heilvolle Beziehung zu ihm bzw. darin gestärkt werden.
  • Christliche Seelsorge besteht nicht darin, jemandem gute und brauch-bare Ratschläge zu geben, sondern die Augen für Jesus zu öffnen und dafür, dass ihre Geschichte in seine Geschichte hinein gehört.
  • Nur wenn unser Leben mit seinem Leben in Zusammenhang kommt, ist uns geholfen.
  • Die Not, die verborgen hinter jedem Gespräch steht, wird in diesem Zusammenhang behoben, auch wenn das Gespräch selbst in einem viel weiteren Horizont steht.

Bemerkenswert ist die Kürze dessen, was Jesus sagt.

  • Die vielen Worte kommen nicht von ihm, sondern aus der eigenen Seele.
  • Er ist das fleischgewordene Wort und bedarf keiner langen Ausführungen.
    • Wenn er spricht, dann steht es da.
    • Der Herr erreicht mit Wenig viel, wir dagegen erreichen mit Viel nur wenig.
  • Die Worte des Herrn treffen immer ins Schwarze.
  • Manchmal lösen sie allerdings Unverständnis aus oder sogar Widerstand.
    • Wer dabei trotzdem ehrlich, aufrichtig und offen bleibt, bei dem wird gerade dadurch ein Fortschritt erreicht
    • „Dem Aufrichtigen wird es gelingen“ (Sprüche).
  • Die Gespräche im Johannesevangelium zeigen, dass Missverständnisse die Gespräche oft auf eine höhere Ebene bringen.
  • Entscheidend ist, dass wir Jesus an uns heranlassen.
    • Dann führt seine Seelsorge zum Erfolg, auch wenn wir nicht gleich alles verstehen.
    • Er kann sein Heilands-Werk an uns tun.