exhortatio
Begegnungen mit Jesus im Johannesevangelium – Teil 6
0. Fragen zum Text der Woche
Text der Woche: Joh 20,24-29 Fortlaufende Bibellese: Joh 16,5-15
- Kann ich offen über meine Zweifel und Probleme reden?
- Welchen Wert haben für mich die Versammlungen der Gemeinde?
- Wie lautet mein Glaubensbekenntnis?
1. Jesus geht auf den Einzelnen zu.
Er nimmt sich eines jeden in seiner Besonderheit an, mit seinem Charakter und in seiner jeweiligen Situation.
- Er ist der gute Hirte, der die Seinen kennt und sie beim Namen ruft.
- Er weiß, wo wir wohnen (Offb. 2,13).
- Er hat jeden von uns sehr konkret im Blick.
- Er nimmt jeden von uns ernst und redet so mit uns, dass wir ihn verstehen.
- Es gibt keinen besseren Seelsorger als Jesus.
- Zu ihm können wir mit großem Vertrauen kommen.
- Gerade auch dann, wenn wir nicht so sind, wie wir sein sollten.
Das Johannesevangelium legt besonderen Wert auf Einzelbegegnungen mit Jesus.
- Wir denken an das Gespräch mit Philippus, mit seiner Mutter, mit Nikodemus, mit der Samariterin am Jakobsbrunnen, mit dem Blind-geborenen, mit Maria und Martha usw.
- Nach der Auferstehung sind es die Gespräche mit Maria Magdalena, mit Thomas und mit Petrus.
- Kein Gespräch gleicht dem anderen.
- Auf jedes Gegenüber geht Jesus individuell ein.
- Keiner wird von oben herab behandelt.
- Auch dann nicht, wenn sich bei seinem Gesprächspartner offensichtliches Ungenügen zeigt.
- Selbst bei Korrekturen oder kritischen Anmerkungen ist die Sprache Jesu nie richtend, sondern immer helfend.
Das sehen wir sehr konkret auch bei Thomas.
- Er ist einer von den „Zwölfen“, einer, den Jesus berufen hat.
- Er ist in dem Sinne kein Zweifler, sondern nur etwas schwerfällig im Glauben.
- Das zeigt sich auf dem Weg nach Betanien, wo er nicht versteht, dass es um die Auferweckung des Lazarus geht.
- Er sieht nur eins: Eine möglichen Tod Jesu in Juda; darum sagt er: „Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben.“
- Kein Glaube, aber immerhin: Treue bis zum Tod.
- In den Abschiedsreden Jesu versteht er nicht den Weg seines Herrn zurück ins Vaterhaus Gottes und fragt: „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst, wie können wir den Weg wissen?“ (Joh. 14,5).
- Er tut sich schwer im Begreifen.
- Ist aber nie ablehnend.
- Bei der Auferstehung Jesu verlangt er nach Beweisen: „Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben“ (Vers 25).