exhortatio
4. Der Auferstandene geht auf den Versager zu(b).
Text der Woche: Joh 21,15-23 Fortlaufende Bibellese: Joh 20,25-31
Entscheidend ist die Frage: „Hast du mich lieb?“
- Sie wird dem Petrus in einer dreifach-abstufenden Weise gestellt:
- „Liebst du mich mehr, als diese mich liebhaben?“ (Vers 15) / „Hast du mich lieb?“ (Vers 16) / „Hast du mich gern?“ (V. 17).
- In der dritten Frage wird ein anderes, abgeschwächtes Wort für „Lieben“ verwendet.
- Petrus antwortet immer mit einem demütigen, klaren „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe“ (Vers 15.16.17.).
- Nicht mehr als die anderen, aber dennoch „liebhaben“.
- Wobei Petrus immer in großer Bescheidenheit das abgeschwächte Wort „gernhaben“ gebraucht.
- Petrus fühlt sich in einer echten Weise zu Jesus hingezogen.
- Das will und kann er nicht leugnen.
- Nach dem Fischfang war er der Erste bei Jesus.
- Wer Jesus liebt, der möchte in seiner Nähe sein.
- Der sucht das Gespräch mit ihm.
- Der ist bereit, das zu tun, was der Herr sagt.
- Petrus schaut dabei nicht auf sich selbst, sondern auf Jesus.
- Er sagt jedes Mal: „Herr, du weißt“ – „Du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich liebhabe“ (Vers 17).
- Die Angeberei ist ihm vergangen.
Eine ausdrückliche Absolution wird in diesem Seelsorgegespräch nicht ausgesprochen.
- Das hängt damit zusammen, dass Jesus das Versagen des Petrus zwar deutlich, aber trotzdem nur zart und indirekt anspricht.
- Ihm geht es eigentlich um etwas anderes: um die Berufung des Petrus.
- Die wird in gewisser Weise schon mit der merkwürdig präzisen Zahl von 153 Fischen angesprochen.
- 153 ist die Zahl der damals bekannten Länder.
- Es geht um die Völkermission.
- „Fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen“, hat Jesus einmal zu Petrus gesagt (Lk. 5,10).
- Natürlich ist das nur möglich, wenn alte Dinge bereinigt sind.
- Dass Petrus Vergebung erfahren hat, das wird indirekt an zwei Dingen deutlich: Dass Petrus sich in der Liebe Jesu aufgehoben weiß, und dass er seinerseits Jesus aufrichtig lieben kann.
- Jesus sagt von der Sünderin: „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt“ (Lk. 7,47).