exhortatio
1. „Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende“ (Vers 1).
Fragen zum Text der Woche
Text der Woche: Joh 13, 1-30 Fortlaufende Bibellese: Joh 10,23-42
- Kann ich mir von anderen dienen lassen, oder bin ich zu stolz?
- Bin ich bereit, anderen zu dienen, auch wenn es unter meiner Würde ist?
- Muss ich die Sünden anderer immer bezeichnen oder kann ich auch priesterlich-schweigend mit ihnen umgehen?
Von Kapitel 13 an wendet sich Jesus im Johannesevangelium ganz den „Seinen“ zu.
- Die „Seinen“ sind seine Jünger, die, die ihm angehören, die auf seine Stimme hören und für die er Sorge trägt (Joh. 10,3.4.11.27).
- Er ist der gute Hirte, der seine Schafe kennt, sie beim Namen ruft, und sie kennen ihn (Joh. 10,14).
- Die Liebe Jesu ist Ausgangspunkt und Grundlage für die Daseinsform aller seiner Jünger.
- Seine Liebe hat ihren Weg von Anfang an bestimmt.
- Dahinter sollten wir nie ein Fragezeichen setzen, sonst bewegen wir uns außerhalb seiner Reichweite.
- Und diese Liebe wird uns in Ewigkeit nicht verlassen: „Wie er geliebt hatte die Seinen, so liebte er sie bis ans Ende.“
- Die Liebe Jesu hat von Anfang bis zum Ende immer die Gestalt des Kreuzes.
- Sie muss viel tragen und ertragen, vergeben und reinigen, erdulden und erleiden.
- Für uns, die wir in der Welt sind, ist sie eine Liebe, die den Weg der Erniedrigung geht, herab in unser Elend.
Die Fußwaschung ist ein starkes Zeichen der Liebe Jesu.
- Sie eröffnet das Passionsgeschehen im engeren Sinn.
- Obwohl die Liebe zu den Seinen immer da war, ist erst am Beginn der Passion (bezeichnenderweise) von ihr zum ersten Mal die Rede.
- Am Kreuz kommt sie zur Vollendung.
- „Liebe bis ans Ende“ meint genau diesen Punkt.
- Das ist nicht nur zeitlich gemeint, sondern auch qualitativ: „Liebe bis zum Äußersten“.
- „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Joh. 15,13).
- Die Fußwaschung hat ihren ganzen Sinn darin, diese letzte Hingabe Jesu für die Seinen zeichenhaft vorwegzunehmen.
Am Kreuz endet die Liebe Jesu aber nicht.
- Es heißt: „Er wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging“ (Vers 3).
- Gerade dadurch, dass Jesus auferstanden ist und seinen Platz am Thron Gottes eingenommen hat, bekommen wir ja unmittelbar Anteil an dieser Liebe.
- Gemeinschaft mit Jesus heißt: Gemeinschaft der Liebe.
- Alles in unserem Leben darf unter der Herrschaft seiner Liebe stehen.
- Sie ist bis zum heutigen Tage herabsteigend, erbarmend, erlösend, befreiend, bergend und alles durchdringend.
- Durch sie bekommt alles einen Wert für die Ewigkeit.
- Sie will sich bis in die kleinsten Dinge und in das scheinbar Nebensächliche offenbaren.