exhortatio
2. Das Gespräch Jesu mit seinen Jüngern verläuft schwierig.
Text der Woche: Joh 11, 3-45 Fortlaufende Bibellese: Joh 8,1-11
Sie verstehen ihren Meister nicht.
- Als Maria und Martha Jesus wissen lassen, dass ihr Bruder Lazarus krank ist, unternimmt er nichts.
- Er versichert zwar, dass er die drei Geschwister liebt, aber sein Verhalten spricht eine andere Sprache.
- Das bleibt für alle Beteiligten, auch die für die Jünger, ein Rätsel.
- Wir kennen das von unseren Gebeten her.
- In der Not rufen wir den Herrn an, aber es tut sich nichts.
- Erst später stellen wir fest: Er hatte dennoch einen liebevollen Plan mit uns, wie auch im Fall von Lazarus.
- Die göttliche Liebe ist anders als menschliche Liebe.
- Die menschliche Liebe zielt auf schnelle Behebung der Not.
- Die göttliche Liebe muss manchmal das Gewand menschlicher Güte ablegen, um in ganz eigener Hoheit aufzutreten.
- Jesus hat hier etwas anderes zu tun, als Menschen von ihm erwarten.
- Gott wird am Ende durch eine Totenauferweckung mehr verherrlicht als durch eine Krankenheilung.
Nach zwei Tagen sagt Jesus: „Lasst uns nach Judäa ziehen“ (Vers 7);
- also zu Lazarus nach Bethanien, unter dem Zugriff des Hohen Rates.
- Davor fürchten sich die Jünger und sagen:
- „Eben noch wollten die Juden dich steinigen“ (Vers 8).
- Ihre Liebe zum Haus des Lazarus geht nicht so weit, das Leben ihres Meisters und ihr eigenes aufs Spiel zu setzen.
- Sie dachten, Jesus könne das Problem per Fernheilung lösen.
- Das tut er nicht, sondern ist bereit, sein Leben für die Seinen einzusetzen: „Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh. 10,11).
- Der Weg nach Judäa endet für ihn am Kreuz.
Zunächst führt der Weg aber zu Lazarus.
- Jesus sagt, Lazarus sei gestorben und fügt hinzu:
- „Ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dagewesen bin, auf dass ihr glaubt“ (Vers 15).
- Sein Warten hatte also einen Sinn.
- Er spricht vom Tod und ist zugleich froh!
- Wo er die Dinge in seiner Hand hat, da scheint auch im dunkelsten Geschehen immer noch das Licht der Freude.
- Vor allem sollen die Jünger aber etwas im Glauben lernen:
- Jesus ist Sieger auch über den Tod.
- Das begreift man nicht in guten Tagen, sondern erst dort, wo man am Ende ist und vor einem Unmöglich steht.
- Keiner der Jünger glaubt im Ernst an eine Auferstehung, weder bei Lazarus noch später bei Jesus selbst.
- Thomas sagt: „Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm (nämlich Jesus) sterben“ (Vers 14).
- Da ist nur der Tod im Blick – aber immerhin, auch darin will er Jesus folgen, opferbereit und ihm ganz ergeben.