exhortatio
1. Die Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen ist das längste seelsorgerliche Gespräch, das uns die Bibel überliefert.
Fortlaufende Bibellese: Joh 5,17-30
Text der Woche: Joh 4,3-42
Es führt, menschlich gesehen, zu einem der größten Erfolge seines Dienstes.
- Nicht nur die Samariterin kommt zum Glauben an ihn, sondern auch die Einwohner ihres Heimatortes.
- Und das ausgerechnet in einem Gebiet mit einer zweifelhaften Reli-giosität!
- Jesus hatte nicht die Absicht, in dieser Gegend wirksam zu werden.
- Er wollte lediglich von Judäa nach Galiläa reisen.
- Der Weg führte zwangsläufig durch Samarien.
- Auch dort war der Zeitpunkt für ein Gespräch alles andere als günstig.
- Es heißt: Jesus war müde (Vers 6).
- In der größten Hitze des Tages setzt er sich an einen Brunnen.
- Da kommt eine Samariterin, um Wasser zu schöpfen.
- Auf den Wegen Gottes begeben sich die Dinge ungesucht.
- Oftmals werden dabei unsere eigenen Wege durchkreuzt.
Warum kommt die Samariterin ausgerechnet zur Mittagszeit zum Brunnen?
- Die typischen Zeiten, um Wasser zu schöpfen, sind morgens oder abends, aber nicht in der Hitze des Tages.
- Sie will offenbar große Menschenansammlungen vermeiden wegen ihres zweifelhaften Rufes.
- So trifft sie einsam und allein auf Jesus, dessen Jünger gerade in den Ort gegangen sind, um Nahrung einzukaufen.
- Die Situation ist bestens geeignet für ein Seelsorgegespräch.
Das Seelsorgegespräch verläuft nicht ohne Schwierigkeiten.
- Immer wieder kommt es zu Missverständnissen und scheinbar un-überwindbare Hürden.
- Jesus bleibt in allem ruhig, freundlich, ohne Vorwürfe, seinem Gegenüber ganz zugewandt und geht auf jede Frage geduldig ein.
- Aber er spricht auch frei und offen die problematischen Dinge an, was der Samariterin zunächst nicht gefallen dürfte.
- In allem liegt aber kein Vorwurf.
- Liebe und Wahrheit bilden hier eine Einheit, wie sie nur bei Gott möglich ist (bei uns Menschen aber immer auseinanderfallen!).