exhortatio
5. In unserem Bibelabschnitt gibt es Verben mit besonderem Gewicht.
Fortlaufende Bibellese: Joh 4,39-54
Text der Woche: Joh 1,35-51
Zum Beispiel kommen die Verben des Sehens in 16 Versen 14-mal vor.
- Zweimal geht es um ein bewusstes Wahrnehmen der äußeren Erscheinung (emblepoo).
- Johannes der Täufer sieht Jesus vorübergehen (Vers 36).
- Jesus sieht bewusst Petrus an, wie er vor ihm steht (Vers 42).
- Einmal ist es ein genaues Anschauen, Innehalten und Betrachten (theaomai): So sah sich Jesus Johannes und Andreas an (Vers 38).
- Aber am meisten ist es ein Wahrnehmen und Erkennen eines inneren Sachverhaltes (horaoo).
- Es ist ein geistiges Schauen: „Komm und sieh!“ (Vers 39.46).
- Jesus sieht Nathanael unter dem Feigenbaum (Vers 48).
- Sowohl das äußere Wahrnehmen als auch das geistige Sehen haben im Glaubensleben eine große Bedeutung.
- Wir müssen mit den Augen Gottes genau hinschauen und betrachten, was uns umgibt, aber genauso in das Verborgene sehen, wo Gott sich uns offenbaren will.
Ein anderes Wort, das häufig (nämlich 6-mal) vorkommt, ist das Wort „finden“.
- Im Griechischen kann es in zweierlei Sinn gebraucht werden.
- Einmal als Ergebnis eines Suchens, Sich-Ausstreckens oder Strebens – in diesem Sinne fragt Jesus: „Was sucht ihr?“ (Vers 38), / die Jünger sagen: „Wir haben gefunden“ (Vers 41.45).
- Zum andern kann „finden“ etwas scheinbar Zufälliges sein, es begibt sich – in diesem Sinne stößt Jesus auf Philippus (Vers 43) oder findet Philippus Nathanael (Vers 45).
- Das Angesicht Gottes muss man suchen und auch finden!
- Umgekehrt gilt es, in Zufälligkeiten die Hand Gottes zu entdecken.
Eine hohe Relevanz hat auch das Verb „kommen“.
- Zweimal heißt es: „Komm und sieh!“ (Vers 39.46).
- Das ist das Gute bei Jesus: Wir brauchen nur zu ihm zu kommen.
- Unsere äußere Lage und der innere Zustand sind nicht entscheidend.
- „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh. 6,37).
- Diese Einladung gilt allen und in allem.
- „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28).
- Das ist die umfassendste Versicherungspolice unseres Lebens.