exhortatio
2. Die besondere Zuordnung von Petrus und Johannes soll an dieser Stelle nicht unbeachtet bleiben.
Text der Woche: Joh 20,11-18 Fortlaufende Bibellese: Joh 13,1-20
Johannes wird hier sehr zurückhaltend als „der andere Jünger“ bezeichnet.
- Er ist zuerst am Grab – wahrscheinlich, weil er der Jüngere ist.
- So lässt er Petrus als dem Älteren den Vortritt.
- Für Johannes ist Petrus immer die Nr. 1 unter den Aposteln.
- Erst nach Petrus geht auch er ins Grab.
- Da passiert etwas Bemerkenswertes.
- Es heißt: Er „sah und glaubte“ (Vers 8).
- In der geistlichen Wahrnehmung ist Johannes die Nummer 1.
- Im Anblick des leeren Grabes und der geordnet daliegenden Leichentücher kommt in sein Herz der Gedanke: Der Herr ist auferstanden.
- Das behält er zunächst still für sich.
- Vor allem dominiert er mit seiner Erkenntnis nicht den Petrus.
- Diese Bescheidenheit ist vorbildlich.
- „Einer komme dem anderen mit Ehrerbietung zuvor“ (Röm. 12,10).
- „Haltet euch nicht selbst für klug“ (Röm. 12,16).
Der Glaube des Johannes ist noch nicht der volle Glaube.
- Es fehlt die sichere Säule der Schrift.
- „Sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste“ (Vers 9), heißt es im nächsten Vers.
- Für den Glauben gehören immer Schrift und Erfahrung zusammen.
- Nur das Sehen, nur das Fühlen, nur das Erleben genügen nicht.
- Die Schrift hat sogar den höheren Stellenwert.
Petrus und Johannes sind gerade in ihrer unterschiedlichen Berufung von Gott zusammengestellt.
- Menschlich gesehen ist das eine typische Konkurrenzsituation.
- Geistlich gesehen ist es ein starkes Zeugnis der Einheit in Christus.
- Jesus sendet seine Jünger nicht ohne Grund zu zweit.
- Auch uns wird Gott immer mit Menschen zusammenstellen, die anders sind als wir.
- Für die erste Gemeinde war die Zuordnung von Petrus und Johannes außerordentlich wichtig.
- Paulus nennt beide die „Säulen“ der Gemeinde (Gal. 2,9).
- Sie heilen gemeinsam den Lahmen vor der Tür des Tempels (Apg. 3,1), stehen gemeinsam vor dem Hohen Rat (Apg. 4,13), beten gemeinsam um den Hl. Geist in Samarien (Apg. 8,14).