Wochenimpuls 5: Jesus führt zum Licht

Lies Joh 9,1-7(8-42).

1 Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. 2 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? 3 Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. 4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist;[1] es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. 6 Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden 7 und sprach zu ihm: Geh zu dem Teich Siloah – das heißt übersetzt: gesandt – und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.

Joh 9,1-7

Anm. exhortatio: Die Predigt wurde von Hans-Michael Sims gehalten und für den Gebrauch hier von der Formatierung verändert.

1. Jesus führt zum Licht.

So könnte die Überschrift über Kapitel 9 im Johannesevangelium lauten. Ausgangspunkt ist die Heilung eines Blindgeborenen. Das Wunder weist aber weit über sich selbst hinaus, wie alle Wunder Jesus – damals und heute. Bei Johannes werden sie „Zeichen“ genannt (Vers 16). Sie stehen für etwas, was uns jeweils einen tieferen Sinn erschließen soll. In Johannes 9 haben wir es mit einem Menschen zu tun, der Stufe um Stufe sehend wird: von der Heilung des Augenlichtes bis zur glaubenden Anbetung Jesu. Heilung zielt in der Bibel immer auf das Heil des ganzen Menschen. Was nützt mir die irdische Hilfe, wenn ich am Ende meines Lebens vor einer verschlossenen Tür des Himmels stehe? Bei der Heilung des Blindgeborenen werden damit ganz verschiedene Personengruppen beschäftigt: der Blindgeborene selbst, seine Eltern, seine Nachbarn, die Pharisäer, das Volk und die Jünger. Unser Predigttext ist nur ein kleiner Ausschnitt davon: 7 Verse von 42.

Ein Schlüsselwort in unserer Geschichte ist das Wort „sehen“. Es kommt in Johannes 9 insgesamt 14-mal vor. Das Gegenwort „blind“ genauso oft, also auch 14-mal. Aber die Dynamik des Geschehens führt vom Blindsein zum Sehen. Alles zielt auf‘s Sehen. Darauf läuft es hinaus. Von daher entfaltet sich die ganze Geschichte. Auch uns will Jesus sehende Augen schenken, dass wir das Heil Gottes wahrnehmen, ergreifen und bis ins Alltägliche festhalten.

Zuerst hat Jesus sehende Augen. „Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war.“ Sein „Sehen“ ist mehr als ein zufälliges Erblicken. Es ist der Blick der Barmherzigkeit. Ein Sehen, das die Situation des Menschen in seiner Tiefe erfasst. Zugleich ein Warten auf die Weisung des Vaters. Das Einssein mit dem, der ihn gesandt hat. Ein Sehen vom Thron Gottes her.

2. Das Sehen der Jünger ist ein anderes.

Sie sehen nicht die Not des Blindgeborenen, die Armut seines Lebens, die Last für seine Familie, das Elend eines Bettlers. Nach altjüdischer Lehre gibt es keinen größeren Kummer und kein schwereres Leid als blinde Augen. Deshalb sollten nach alttestamentlicher Prophetie in der messianischen Zeit die Blinden geheilt werden. „Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein“ (Jesaja 29,18). Blindheit hat schon im AT den Doppelsinn von körperlicher Blindheit geistlichem Blindsein.

Statt der Not des Blindgeborenen sehen die Jünger das theologische Problem. Wer ist schuld daran? „Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?“ (Vers 2). Diese Frage treibt viele Menschen um: Warum solches Leid? Und sehr oft wird Gott dabei auf die Anklagebank gesetzt. Diese Frage zeugt von geistlicher Blindheit. Sie geht völlig an der Wirk-lichkeit vorbei – übrigens, wie kann ein Blindgeborener sündigen?! Auf der anderen Seite ist diese Frage auch nicht unbiblisch. Gott selbst sagt ja, dass er die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied (2. Mose 20,5). Auch gibt es Beispiele, wo Krankheit tatsächlich ein Mittel seines Strafens ist: bei Mirjams Aufstand: Aussatz, bei Davids Volkszählung: Pest, bei Hananias‘ und Saphiras Betrug: Tod, bei Elymas‘ negativer Beeinflussung in Zypern: Blindheit, beim falschen Gebrauch des Abendmahls: viele Schwache und Kranke. Doch die Geschichte des Blindgeborenen ist eine andere. Da trifft das alles nicht zu. Da erweist sich frommes Denken sogar als hinderlich.

Manchmal hat Krankheit einen ganz anderen Sinn. Sie kann zur Erprobung unseres Glaubens dienen, oder uns zur Umkehr bewegen (wie bei Mirjam, David oder Hiskia). Sie kann ein stellvertretendes Leiden für andere sein, oder eine liebevolle Erziehung Gottes. Auf jeden Fall gibt es keinen, der mit seiner Leidensgeschichte als ein von Gott Verdammter einhergehen muss. Bei Jesus wird jedes Minus zum Plus. Auch von den Lasten der Vorfahren befreit er, von finsteren Bindungen und schwersten Sünden – dazu ist er in die Welt gekommen, dafür ist er ans Kreuz gegangen ist, dafür hat er sein Blut vergossen.

3. Jesus fragt nicht nach dem Woher der Not, sondern nach dem Wozu.

„Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbarwerden an ihm“ (Vers 3). Das heißt: Der Blindgeborene ist schon vor Grundlegung der Welt dazu auserwählt, Jesus zu begegnen, geheilt zu werden und auf diese Weise ein Zeugnis zu sein für seine Umgebung. Das ist eine ganz andere Sicht der Dinge. Damit ist er nicht sündlos, aber die Sünde ist nicht Ursache seiner Krankheit. Gottes Gedanken sind manchmal höher als unsere Gedanken und seiner Wege höher als unsere Wege (Jesaja 55,8). Sogar dann, wenn die Last der Not nicht von uns genommen werden sollte, sie bekommt bei ihm immer einen positiven Platz. Zum Beispiel Joni Eareckson, die sich 1967 bei einem Badeunfall einen Halswirbelbruch zuzog und gerade als Gelähmte durch ihre Bücher eine besondere Zeugin Jesu wurde. Oder Samuel Koch, der sich 2010 bei einer Fernsehshow schwer verletzte und nunmehr mit seiner Behinderung viele Menschen glaubwürdig mit dem Evangelium erreicht.

Die Frage nach dem Wozu ist eine wichtige Fragestellung. Herr, wie siehst Du das mit meinem Ungemach? Welchen Platz hat es bei dir? Was willst du daraus machen? Solche Fragen sind seelsorgerlich von großer Bedeutung. Sie bewahren uns vor Niedergeschlagenheit. Auch falsche Schuldzuweisungen und zerstörerische Selbstanklagen können wir damit zurückweisen. Aus jeder Situation gibt es bei Jesus einen guten Weg nach vorn. Wir müssen nur uns und unsere Last mit ihm in Berührung bringen. Das gilt selbst dann, wenn die Last auf persönliche Schuld oder eigenes Versagen zurückzuführen ist.

„Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8,28). Dieses Wort ist von universaler Bedeutung. Es gilt in jedem Fall. Davor heißt es bei Paulus außerdem noch: „Wir wissen aber, dass…“. Dieses Wissen ist ein festes Glauben. Seine Kraft entfaltet es nur im direkten Umgang mit Gott. Sonst bleibt dieser Satz nur eine schöne, aber eine leere Worthülse. Philipp Spitta dichtet in dem Lied „Ich steh in meines Herren Hand“: „Ich weiß: die Wege, die er geht, / sind lauter Wunderwege. / Was böse scheint, / ist gut gemeint; / er ist noch nimmer unser Feind / und gibt nur Liebesschläge“ (EG 374,4).

4. Vor der Heilung des Blinden sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt.“

Das ist ein gewichtiges Wort. Es ist einer der Kernsätze des Evangeliums überhaupt. Licht meint alles Erleuchten, Helfen, Heilen, Lösen und Beleben. Das erste Handeln Gottes im Schöpfungsgeschehen lautet: „Es werde Licht“ (1. Mose 1,3). Das Licht ist Künder des Heils. Ohne Licht gibt es kein Leben. Diese Linie zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Das Wort „Licht“ zeigt an: Hier ist etwas göttlichen Ursprungs.

Insofern ist das Lichtwort Jesu für den Blindgeborenen schon einmal eine große Ermutigung. Der Mann, der vor ihm steht, muss etwas mit Gott zu tun haben. Da bahnt sich etwas Heilvolles an. Und in der Tat: Wenn Licht mit der Finsternis in Berührung kommt, muss die Finsternis weichen – ob im Herzen oder in den Augen ist völlig egal. Sie hat keine Chance. Sie ist ihm in keiner Weise ebenbürtig. Auch im Erlösungsgeschehen ist das Licht Gottes immer das erste, was auf dem Plan ist. Ohne eine Berührung mit ihm geschieht nichts. Es braucht Erleuchtung, ein Wort des Herrn, das bei mir ankommt, ein Zeichen seiner Liebe, ein Berührtwerden von seiner Gegenwart, damit verbunden auch das Offenbarwerden der eigenen Finsternis mit einer klaren Scheidung von ihr.

Was bedeutet das für unsere Nöte und Probleme? Sie müssen mit Jesus in Berührung kommen. Wir dürfen sie ihm ausliefern und seinen Händen überlassen. Es wird sich nichts Finsteres darin halten können. Am Ende bekommt alles einen heilvollen Sinn. In der Gemeinschaft mit Jesus gewinnen Leid und Not ein ganz anderes Aussehen als ohne ihn. Es klingt sehr einfach, aber letztlich ist es das auch. Eine Glaubensakrobatik wird von uns nicht gefordert. Das ist unser Glück. Übrigens: Jesus tut nicht nur einzelne Werke des Lichts, sondern er ist das Licht der Welt in Person. Er ist es also immer und überall. Das heißt: Allein dadurch, dass wir sein Angesicht suchen, bleiben wir und unsere Belange nicht mehr in der Finsternis.

5. Das Heilungswunder des Blindgeborenen hat ein besonderes Gestalt.

Wir fragen uns: Warum geschieht das Wunder nicht durch ein schlichtes und gebietendes Wort Jesu? So kennen wir es jedenfalls aus vielen anderen Geschichten. Bei den Heilungen Jesu gibt es kein Schema, jede ist anders. In unserem Fall geht es so: „Jesus spuckte auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden. Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah und wasche dich“ (Vers 6.7a). Warum so viele Umstände, und was bedeuten sie? Erste Antwort: Die alte Kirche sah in dem Brei aus Speichel und Erde einen Hinweis auf die Schöpfungsgeschichte. Nach 1. Mose 2,7 wird der erste Mensch aus Erdbrei geformt. Der Erdbrei auf den Augen des Blindgeborenen soll zurück-weisen auf den heilen Menschen am Anfang der Schöpfung. Zweite Antwort: Speichel galt im Altertum als Arznei. Rein äußerlich bedient sich Jesus also bei der Heilung der damals gebräuchlichen Medizin, obwohl sie in diesem Fall nicht wirklich etwas auszurichten vermag. Dadurch wird aber eine Nähe zum Kranken hergestellt, der ja Jesus nicht sehen kann, und es wird in ihm Glauben geweckt. Dritte Antwort: Der Blindgeborene wird im weiteren Verlauf immer wieder nach dem Wie seiner Heilung befragt. Er hat damit tatsächlich etwas zu berichten. Die Herstellung eines Breis ist für die Pharisäer außerdem der klare Tatbestand: Das Sabbatgebot wurde gebrochen (V. 14).

Für uns ist die zweite Erklärung von Belang. Jesus hat die damalige Medizin nicht verachtet, sondern in Dienst genommen. Natürlich war nicht sie es, die die Heilung gebracht hat, sondern er als der Heiland. Das haben alle damals auch so verstanden – bis hin zu den Pharisäern. Auch wir dürfen dankbar die Kunst der Medizin in Anspruch zu nehmen. Wir schließen damit ja nie aus, dass Gott auch durch sie ein Wunder tun kann. Die Medizin macht es uns mit dem Glauben etwas leichter. Was aber wichtig ist, dass wir Ärzte und Medikamente immer unter die Herrschaft Jesu Christis stellen. Jesus ist der Arzt aller Ärzte. Er wird sich auch bei uns mit oder ohne Medizin nicht unbezeugt lassen: Wir haben einen Gott, der Wunder tut.

Das Thema Krankenheilung ist ein großes Gebiet. Dazu nur so viel: Wir dürfen und sollen Gott um Heilung bitten. Er ist und bleibt bei diesem Thema immer die erste Adresse. Noch bevor wir zum Arzt gehen oder Medizin einnehmen, sollten wir den Namen Jesu anrufen. Glaubensheilung und Medizin schließen nicht einander aus. Wir dürfen sowohl hier als auch dort mit Wundern rechnen. Jedes Kind Gottes sollte etwas von Wundern der Heilung zu erzählen haben. Bei Heilungen im Namen Jesu ist mehr drin, als wir denken. In unserer westlichen Welt ist die Medizingläubigkeit viel zu hoch angesiedelt. Gott heilt nicht jede Krankheit, aber es gibt keine Krankheit, die er nicht für sein Handeln benutzt. Immer gilt: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit…“ (Jesaja 53,4). Die Erlösung Jesu umfasst auch den ganzen Bereich der Krankheiten.

6. Ohne Glauben geht es in unserer Heilungsgeschichte nicht ab.

Jesus sagt zu dem Blindgeborenen: „Geh zum Teich Siloah und wasche dich!“ Das ist eine Zumutung wie in der Geschichte von Naäman im AT. Dort sagt Elisa: „Geh hin zum Jordan und wasche dich siebenmal“. Um eine solche Weisung befolgen zu können, braucht es viel Demut. Aber genau darum geht es beim Glauben. Nur den Demütigen gibt Gott Gnade (1. Petrus 5,5b). Was wie Unfug klingt, ist der Weg zum Heil. Daran kommt keiner vorbei.

Der Weg des Glaubens stellt nie eine Überforderung dar. Zu den zehn Aussätzigen sagt Jesus: „Zeigt euch den Priestern.“ Das kann jeder tun, genauso wie das Gehen zum Jordan oder zum Teich Siloah. Es handelt sich um ganz schlichte Schritte des Glaubens. Wer sie geht, der wird die Wunder Gottes schauen. Da ist nichts zu viel. Gott verlangt von uns nie Dinge, die wir nicht bringen können. Jedes überspannte Maß kommt nicht von Gott.

Auf Glaubensschritte folgen Glaubenserfahrungen. „Da ging der Blinde hin und wusch sich und kam sehend wieder“ (V. 7). Auf die Glaubenserfahrung folgt das Glaubensbekenntnis. Immer wieder erzählt er ganz schlicht, was geschehen ist. Zeugnisgeben heiß einfach: Tatsachen nicht verschweigen. Indem der Blindgeborene das tut, wächst sein Glaube. Er wird darin immer gewisser und geht dann sogar zum Angriff über. „Wir wissen, dass Gott die Sünder nicht erhört“, „sondern den, der seinen Willen tut.“ „Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun“.  „Da stießen sie ihn hinaus“ (V. 34), aber Jesus „findet“ ihn und fragt: „Glaubst du an den Menschensohn?“ „Herr, wer ist’s?“ „Der mit dir redet, der ist’s.“ „Herr ich glaube, und betete ihn an“ (Vers 35-38). Glaubensschritte – Glaubenserfahrungen – Glaubensbekenntnis – Glaubenserkenntnis – das ist der Weg, den auch wir zu gehen haben.

7. Diese Wundergeschichte hat große Auswirkungen.

Das zeigt der weitere Verlauf. Was Im „Vorübergehen“ Jesu begann, bewegt auf einmal ganze Menschenmassen. Alle haben sich nicht nur mit der Heilung, sondern mit der Frage des Heils in dem Messias Jesus auseinanderzusetzen. Der gerade zum Glauben gekommene Blinde wird dabei in Dienst genommen und sein Glaube muss sich bewähren. Die Geschichte im „Vorübergehen“ und ein kleiner Gehorsamsschritt bewirken viel – auch bei uns! Amen.

Fragen

Anmerkung exhortatio: Fragen, Psalm der Woche und weitere Impulse sind durch exhortatio hinzugefügt

  • Wie erlebst du, dass Jesus dich sieht?
  • Wo bist du blind in deinem Leben?
  • Wo ist Not oder Last nicht mit Jesus in Berührung gekommen?
  • Wo brauchst du konkret Heilung?
  • Gehst du Glaubensschritte oder hängst du fest? Was hindert dich Schritte des Glaubens zu gehen?

Psalm der Woche

Ps 86

Weitere Impulse für die Woche

  1. Bruderschaftsleitertreffen. Als Bruderschaftsleiter trägt man eine besondere Verantwortung für die Bruderschaft. Deshalb ist der Austausch miteinander und das Gebet so zentral. Herzliche Einladung an Euch deshalb nächste Woche Mittwoch, 13. März um 20.00 Uhr beim Bruderschaftsleitertreffen über Zoom dabei zu sein: Es wird eine kurze Andacht geben, Austausch miteinander und Gebet. Erfragt vorher bitte eure Brüder, was ihr von eurer Bruderschaft – in jedem Fall anonym – weitergeben dürft und was nicht. Respektiert in jedem Fall, wenn ein Bruder nicht möchte, dass von ihm etwas weitergegeben wird.
  2. Stelle dich zu deiner Bruderschaft. Ihr habt als Bruderschaft schon die Halbzeit der Passionszeit geschafft. Vielleicht hast du nach anfänglicher Euphorie die Lust an deiner Bruderschaft verloren. Deine Brüder sind dir zu einfältig oder kompliziert, zu prüde oder zügellos, zu lasch oder zu hart – und sie entsprechen scheinbar in keiner Weise dem, was du jetzt brauchst. Deshalb hast du dich schon längst innerlich zurückgezogen. Kehre heute von diesem Weg um und stelle dich zu deiner Bruderschaft. Sowohl du als auch deine Brüder brauchen Gemeinschaft – lies dazu den Text von Jonas Großmann.
  3. Harre aus bis zum Ende! In Hebr 10,35f. heißt es: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ Das Wort, was hier für Geduld steht, kann man auch mit Ausharren wiedergeben. Vielleicht stehst du in der Gefahr die ganze Sache hinzuschmeißen, denn der Erfolg, den du dir erhofft hast, hast du nicht erlebt. Von deinem Gefühl hat sich nichts an deiner Situation geändert – du kämpfst mit denselben Sünden und leidest an den gleichen Beziehungen. Trotz deines Gebets hat sich scheinbar nichts verändert. Der Gedanke kommt dir: „Ach, was soll dieser ganze Mist! Es funktioniert nicht, ich lasse es eben sein.“ – Lieber Bruder, tue das nicht! Dein Vertrauen auf Gott hat eine große Belohnung. Es braucht bloß deine Geduld, ja dass du ausharrst. Das bedeutest, dass du im Vertrauen auf Gott diesen unangenehmen Zustand, den du selbst nicht lösen kannst, aushältst. – Nur dadurch lernst du den Willen Gottes zu tun und Gott wird das, was er in seinem Wort verheißt, zu seiner Zeit schenken! Harre aus!