4. Das Heil für Israel und die Völker hängt am verheißenen Gottesknecht und Messias.

Text des Tages: Jes 61, 1-3               Fortlaufende Bibellese: Jes 65, 17-25

Um seine Person geht es in Jesaja 61,1-3.

  • In Kapitel 60 + 62 wird die Sache des Heils beleuchtet,
  • in Kapitel 61 die Person, die das Heil heraufführt.
  • Sie wird genauso unvermittelt eingeführt wie bei den Gottesknechts-liedern zuvor und den messianischen Weissagungen in den ersten Kapiteln.
  • Ohne Einleitung oder Vorbereitung bricht hier das prophetische Licht einfach durch.
  • Die Identität der Person bleibt aber ein Geheimnis, das sich erst mit dem Kommen Jesu lüftet.

Der ganze Abschnitt wird von zwei Verben bestimmt: „gesalbt“ und „gesandt“.

  • Salböl diente in biblischen Zeiten zur Heilung, Stärkung und Mehrung des Wohlbefindens.
  • „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“ (Ps. 23,5).
  • Es diente aber auch zur Ermächtigung von Amtsträgern, die Gott erwählt hat, etwa einem König, Priester oder Propheten.
    • Saul ist der „Gesalbte des Herrn“ (1. Sam. 10,1) und wird deswegen von David nicht angetastet (1. Sam. 24,7)
    • Aaron und seine Söhne werden zum Priesterdienst gesalbt (Ex. 28,41; 30,30).
    • Elia soll Elisa zu seinem Nachfolger salben (1. Kön. 19,16).
    • Auch Gegenstände wie Stiftshütte, Altar, Bundeslade werden gesalbt und damit dem profanen Gebrauch entzogen.
    • Der Gesalbte schlechthin ist Christus (Apg. 4,27; Hb. 1,9).
  • Wer gesalbt ist, ist Gott unterstellt und in seinen Dienst genommen.
  • Zugleich wird er von ihm bevollmächtigt und mit Autorität versehen.

Eine Salbung steht in der Bibel immer im Zusammenhang mit einer Sendung.

  • Jes. 61 nimmt der HERR die Salbung und Beauftragung selbst vor.
  • In solchen Zusammenhängen wird immer wieder als Ausrüstung der Hl. Geist erwähnt.
  • Im NT wird der Hl. Geist sogar als Salbung schlechthin bezeichnet (Joh. 14,17.26; 1. Joh. 2,20.27).
  • Wo der Hl. Geist wirkt, wird selbst das Private in Dienst genommen.
  • „Der Geist des HERRN ist auf mir“ (Jes. 61,1) steht in einer Linie mit „Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN (Jes. 11,2) und „Ich habe ihm meinen Geist gegeben“ (Jes. 42,1).