2. Die Gottesbeziehung des Knechts drückt sich aus im Hören(a).

Text des Tages: Jes 50,4-9                 Fortlaufende Bibellese: Jes 50, 1 -11

Zweimal ist im ersten Teil (Vers 4+5) vom „Ohr“ und vom „Hören“ die Rede.

  • „Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören. Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet.“
    • Von Jesus heißt es: „Am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging an eine einsame Stätte und betete dort“ (Mk. 1,35).
    • Beten ist immer ein Reden mit Gott und Hören.
    • „Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so entscheide ich“, sagt Jesus (Joh. 5,30).
    • „Was ich von ihm gehört habe, sage ich der Welt“ (Joh. 8,26).
    • Das ist genau das, was der Gottesknecht tut.
  • Bei Gott spielt das Hören eine ganz wichtige Rolle.
    • Bei den Göttern dieser Welt ist es das Sehen.
    • Unsere Augen werden durch Bilder schnell verführt.
    • Das Wort Gottes muss man hören.
    • Römer 10,17: „So kommt der Glaube aus der Predigt“ – nach dem Urtext: aus dem Hören.
    • „Wer Ohren hat, der höre“ steht 16-mal im NT.
  • Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang unsere Stille Zeit!
    • Gemeint ist unser ganz persönlicher Umgang mit Gott im Beten und Hören auf sein Wort.
    • Wenn schon der Sohn Gottes darauf angewiesen war, um wieviel mehr wir!
    • Es ist nicht gut, wenn wir uns nur dann Gott zuwenden, wenn es brenzlig wird.
    • Beim Gottesknecht wird die Regelmäßigkeit hervorgehoben, wenn es heißt: „Alle Morgen weckt er mir das Ohr“.
    • Wer Gott liebt, findet diese Zeit, und wer ihm wirklich dienen will, kommt ohne sie nicht aus.
  • Hier hat der Morgen eine besondere Bedeutung.
    • Der Morgen ist in der Bibel eine heilsrelevante Zeit.
    • Das Volk Israel hat das Manna am Morgen eingesammelt; wenn die Sonne höher kam, schmolz es dahin.
    • Von Abraham wird sechsmal gesagt: „Da stand er früh am Morgen auf“ (1. Mose 20,8; 21,14; 22,3; 26,31; 28,18; 32,1) – jedes Mal bei einer geistlich wichtigen Handlung.
    • Die kostbarste Zeit des Tages gehört Gott.
    • In den Psalmen heißt es immer wieder: „Frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden“ (5,4) / „Mein Gebet kommt frühe vor dich“ (88,14) / „Gott hilft ihr (der Stadt Gottes) früh am Morgen (46,6) / „Fülle uns frühe mit deiner Gnade“ (90,14) / „Ich komme in der Frühe und rufe um Hilfe“ (119,147) / „Lass mich am Morgen hören deine Gnade“ (Psalm 143,8).