1. Jesus lebte mit der hebräischen Bibel.

Fortlaufende Bibellese: Jes 40,12-20

Text des Tages: Jes 42,1-4

Das heutige Alte Testament war für ihn die Schrift.

  • Schon als Zwölfjähriger kannte er sich in ihr so gut aus, dass sich die geistlichen Lehrer im Tempel darüber wunderten (Lukas 2,46).
  • Die Schrift war ihm Wegweiser und Bestätigung seiner Sendung.
  • Mit ihr schlug er den Versucher zurück (Matthäus 4,4.7.10).
  • Mit ihr verteidigte er sich gegen seine Feinde: „Habt ihr nicht gelesen…“, heißt es immer wieder (Markus 12,26.29-31.35-37).
  • Mit Worten der Heiligen Schrift betete er (Markus 14,26; 15,34).

Jesus bezog das Alte Testament auch ganz auf seine Person.

  • Bei der Antrittspredigt in Nazareth über Jesaja 61 spricht er: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren“ (Lukas 4,21).
  • Den Schriftgelehrten und Pharisäern sagt er: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin, und sie ist es, die von mir zeugt“ (Johannes 5,39).
  • Jesus wird zum Tode verurteilt, weil er unter Gebrauch der alttesta-mentlichen Worte bestätigt, „Sohn des Höchsten“ und „Menschen-sohn“ zu sein (Markus 14,41f).
  • Der Anspruch, selbst Erfüller des AT zu sein, ist die Wurzel aller Konflikte mit der jüdischen Obrigkeit.
  • Nach seiner Auferstehung sprach er zu den Emmausjüngern: „Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war“ (Lukas 24,26+27).
  • Achtmal heißt es im Matthäusevangelium: „Auf dass erfüllt würde, was gesagt ist…“ (1,22; 2,15.17.23; 4,14; 12,17; 21,4; 27,9).

Auch Paulus war zutiefst im Alten Testament verankert.

  • Für ihn war Christus der Schlüssel zum rechten Verständnis.
  • Er gebraucht in seinen Briefen ca. 90 alttestamentliche Zitate.
  • Bei ihm heißt es: „Dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Kor. 15,3-5).
  • Das AT in seiner Gesamtheit ist unabgeschlossen und kommt erst in Christus zur Erfüllung – und umgekehrt: Nur vom Neuen Testament her kann man das Alte recht verstehen.
  • Der Kirchenvater Hieronymus hat einmal gesagt: „Die Schrift nicht kennen (er meinte damit das AT), heißt Christus nicht kennen.“