2. Gott verspricht neue Kraft

Fortlaufende Bibellese: Hi 6,1-13

Text des Tages: Jes 40,27-31

Gott wirbt um sein Volk, dass es neu in seine Gegenwart kommt und damit zu rechnen beginnt.

In sehr schönen Bilder wird das hier gesagt:

30 „Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen.“

Das ist zunächst die Realität: Selbst starke, durchtrainierte Männer ermüden eines Tages und gehen zu Boden.

Gott lässt es immer zu, dass wir unsere Grenzen erkennen: Unsere so gut klingenden Pläne fallen wie Kartenhäuser in sich zusammen.

Ich habe nach Abschluss meines Studiums viele, viele Stunden in Bibliotheken verbracht, um eine Doktorarbeit zu verfassen. Ich bin daran gescheitert.

Das entscheidende Wort unseres Bibeltextes lautet:

Aber. Im hebräischen ist das nur ein einziger Buchstabe: We: aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft,

Gott führt uns in Zerbruch, Schwachheit und Scheitern, um seine große Kraft zum Zuge zu bringen. Seid ermutigt, einmal kräftig in eure große Schwachheit hineinzusprechen: Aber! Gott ist noch lange nicht am Ende.

Das Volk Gottes kann so die Kraft des majestätischen Adlers empfangen.

Uns wachsen Flügel zu, damit wir uns wie dieser Vogel in die Lüfte emporheben können.

Besonders fasziniert es mich, wenn so ein Adler wie ein Segelflugzeug seine Flügel einfach ausbreitet und durch die Lüfte gleitet.

Gott schenkt uns manchmal eine riesige Kraftzufuhr, um uns aus den Trümmern unseres Lebens erheben zu können. Dann geht es aber darum, sich vom Wind des Heiligen Geistes durch die Lüfte tragen zu lassen. In Joh. 14, 25-26 lesen wir, dass der Vater im Namen Jesu uns seinen Tröster senden will. Das ist eine sehr schöne Bezeichnung für den Heiligen Geist.

Durch die Kraft des Heiligen Geistes verliert unser Leben mit Gott Schwere. Wir können diesen Wind nicht machen. Wir können aber unser Segel aufspannen, dass dieser heilige Wind uns in Bewegung setzt.

So können wir voran gehen und werden dabei nicht müde.

Gott kann auf ganz verschiedene Weisen trösten: Manchmal geht es darum, dass wir eine Situation aushalten. Die Lasten weichen zunächst nicht. Aber wir empfangen eine wundersame Adlerkraft und können hindurchgehen.

Hier tröstet Gott sein Volk, indem er Israel einen grandiosen Aufbruch schenkt: Die Juden werden Babylon verlassen und ihre Heimat wieder erreichen. Wege mitten durch die Wüste werden sich bahnen. Jeden Tag dürfen wir mit Gott ganz neu anfangen. So können wir auch miteinander neu anfangen – in Ehe und Familie, in der Gemeinde, in unserer Gesellschaft.