exhortatio
1. Die Gottesknechtslieder des Propheten Jesaja sind neutestamentliche Botschaften mitten im Alten Testament.
Text des Tages: Jes 49,1-6
Fortlaufende Bibellese: Jes 44,6-20
Man kann sie nur von Jesus her verstehen.
- Sie offenbaren uns das Geheimnis seiner Person und seiner Sen-dung.
- Nirgendwo im AT werden wir so dicht an Jesus herangeführt wie bei diesen Texten.
- Im Judentum galten sie immer als messianische Weissagungen.
- Als Jesus gekommen war, hat man sie auf das Volk Israel und seine Leiden gedeutet.
- Wir haben gesehen: Auch das ist nicht ganz falsch.
Die vier Gottesknechtslieder stehen in einem inneren Zusammenhang.
- Sie sind unlösbar miteinander verbunden.
- Sie führen uns von Mal zu Mal tiefer hinein in das Geheimnis der Person und Sendung Jesu.
- Seine Bedeutung für die Völkern wird zum Beispiel im ersten Lied kurz angesprochen, im zweiten dann richtig entfaltet, und erst im vierten erfahren wir etwas über das Wie der weltweiten Sendung.
- Auch die Leiden des Messias klingen im ersten Lied bereits an, be-kommen im zweiten aber eine besondere Ausformung im Blick auf die verborgene Seite der Leiden.
- Im dritten Lied dagegen liegt die Betonung auf den äußeren, körperli-chen Leiden, und im vierten Lied sind die Leiden das alles beherr-schende Thema bis hin zum gewaltsamen Tod.
Jedes der vier Gottesknechtslieder hat seine besondere Form und seine besondere Botschaft.
- Im ersten Lied wird uns der Knecht vorgestellt – hier spricht nur Gott.
- Im zweiten Lied ist der Knecht in die Wirklichkeit seiner Berufung gestellt – er spricht von sich selber und seinen Anfeindungen, und Gott spricht zu ihm.
- Im dritten Lied geht es um seine Beziehung zu Gott, um seine daraus resultierenden Anfeindungen und um sein großes Vertrauen in Gottes Plan – nur er allein ist der Redende.
- Im vierten Lied ist von seinem stellvertretenden Leiden und Sterben die Rede und von seiner Auferstehung – der Knecht selbst redet nicht mehr, sondern nur noch Gott und die, die die Bedeutung dieses Geschehens erkannt haben.