7. Gott führt aus der Enge in die Weite.

Text des Tages: Jes 49,1-6 Fortlaufende Bibellese: Jes 49,1-6

Die scheinbar vergebliche Sendung zum Volk Israel wird ausgeweitet in eine Sendung zu den Völkern.

Das ist ein unerhörter Vorgang.
- In einer Tiefpunktsituation gibt es einen neuen Auftrag.
- Das erinnert an Elia, dessen Auftrag gerade da internationalisiert wird, wo er innerlich am Ende war (1. Könige 19,15-18).
- Es erinnert auch an die Jünger, die nach der Auferstehung Jesu wegen ihres Unglaubens gescholten werden, um dann unvermittelt eine Sendung zu erfahren: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ (Markus 16,15).
- Tiefpunktsituationen sind oft Wendpunkte.
- Mit „und nun“ / „aber jetzt“ (Vers 5a) beginnt ein völlig Neues.
Damit ist der Auftrag an Israel nicht erledigt, aber es kommt ein neuer dazu – beide Aufträge sind verbunden im Willen Gottes.
Die Apostel waren auf ihren Missionsreisen immer darauf bedacht, das Evangelium zuerst den Juden zu sagen und dann erst den Heiden (in Apg. 13,47 mit Zitat von Jes. 49,6 begründet!).
Gottes Zuwendung zu den Völkern ist in unserem Text begründet mit der ausbleibenden Umkehr Israels.
Gott hat den Gottesknecht zum „Licht“ der Völker und zum „Heil“ (Rettung) „bis an die Enden der Erde“ gemacht (Vers 6d.e).

Hier kommt keiner an Jesus vorbei.

Auf Karfreitag folgt Ostern, auf Ostern folgt Pfingsten – das Leben Jesu geht weiter.
Eine große Sendung steht bevor: „Ihr werdet die Kraft des Hl. Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem (dem Zen-trum der Juden!) und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Enden der Erde“ (Apg. 1,8) – nun: Jesus in den Seinen!
In Jerusalem werden auf einmal viele Nein-Sager zu Ja-Sager: „Auch viele Priester wurden dem Glauben gehorsam (Apg. 6,7).
Doch wie viele sind es erst aus den Völkern: ganze Nationen schließen sich dem christlichen Glauben an (Äthiopien, Armenien, Georgien, das Römische Reich, eine gewaltige aramäische Mission Richtung Osten bis zum Stillen Ozean) „Könige und Fürsten fallen nieder vor dem HERRN (Vers 7b).
Jesus, der verheißene Knecht, ist der neue Bund, der aufgerichtet wird für Israel und die Völker: „Ich habe dich zum Bund für das Volk bestellt“ (49,8) / „Ich mache dich zum neuen Bund und zum Licht der Heiden“ (42,6) / Simeon: „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor den Völkern, ein Licht zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel“ (Lk. 2,29-32).