exhortatio
6. Das Ergebnis seines Dienstes ist ernüchternd(a).
Text des Tages: Jes 49,1-6. Fortlaufende Bibellese: Jes 48, 1 -11
Zwischen der Arbeit des Gottesknechtes und seinem Erfolg gibt es keine Entsprechung.
- Es sieht so aus, als wäre der Auftrag gescheitert.
- Darunter leidet der Gottesknecht.
- Er spricht es als Not Gott gegenüber aus: „Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz“ (V. 4a).
- Hier geht es nicht um persönliche Not, sondern um eine Not im Dienst.
- Diese Klage führt nicht von Gott weg, sondern zu Gott hin.
- Das scheinbare Scheitern fasst der Knecht mit drei Worten der Vergeblichkeit zusammen: ריִק = „Leere“, הֶבֶל = „Windhauch“, תֺּהוּ = „Nichtigkeit“ (in dieser Dichte nur hier im AT).
- Das ist ein Leiden der besonderen Art.
- Die Botschaft sagen, und es kommt nichts dabei heraus (ähnlich wie bei Jesaja, Jeremia und vielen anderen Boten).
- Der Gottesknecht beschwert sich nicht darüber.
- Die Erfolglosigkeit ist wie ein Teil seines Dienstes.
Die Ringkomposition des zweiten Liedes macht deutlich: Wir befinden uns im geistlichen Zentrum des zweiten Gottesknechtsliedes.
- Zwei Welten prallen hier aufeinander:
- Auf der einen Seite das Reden Gottes: „Er sprach zu mir. Du bist mein Knecht, durch den ich mich verherrlichen will“ (Vers 3a),
- Auf der anderen Seite die persönliche Erfahrung: „Ich aber dachte (sprach!): Ich arbeitete vergeblich“ (Vers 4a.b).
- Die Worte „Er“ und „Ich“ stehen einander gegenüber, verstärkt durch ein „aber“, das den Gegensatz noch verstärkt.
- Vor allem: Wie passen „verherrlichen“ und „umsonst“ zusammen?