Heute feiern wir Ostern – den Tag der Augerstehung Jesu! Ergreife das neue Leben, das er dir schenkt!
Lies Lukas 24,36-49.
1. Ungläubiges Staunen über den Auferstandenen
Jesus tritt in die Gemeinschaft der Jünger, als diese dem Bericht der Emmausjünger hörten. Dieser Bericht hatte sie aber nicht einfach fröhlich gestimmt, sondern vermutlich aufgewühlt. Das erste, was der Auferstandene seinen Jüngern neu schenkt, ist sein Friede. Nach Joh 16,33 war das das Letzte in seiner langen Rede vor seiner Kreuzigung, was Jesus seinen Jüngern verhießen hat, dass sie in ihm Frieden haben. Hier ist es nun das Erste, was Jesus seinen Jünger neu schenkt. Aber auch jetzt, wo sie ihn sehen, kommt ihr Herz nicht sofort zum Glauben. Nein, sie erschrecken sich und fürchten sich und halten ihn für einen Geist. Ihnen fällt es schwer den Auferstandenen Jesus mit dem Jesus zu verbinden, den sie kannten. Deshalb spricht er ihnen zu, dass er es selbst ist. Er durchschaut ihre Gedanken und spricht das, was sie denken, unmittelbar an und deckt es auf.
→ Zur Prüfung: Wie denkst du über die Auferstehung Jesu Christi? Glaubst du von Herzen daran, oder ist dein Herz mit Zweifeln oder Scheu darüber erfüllt?
Der Zweifel, den damals schon die Jünger hatten, findet sich bis heute in den Herzen seiner Gläubigen, mitunter auch auf der Kanzel oder in der Theologie. Er versteckt sich häufig hinter einer intellektuellen Fassade, die meint den Anstoß der Auferstehung einebnen und so die Botschaft für den ‚heutigen Menschen‘ angenehmer machen zu können. Wenn aber schon seine Jünger, die Jesus nachgefolgt waren, ungläubige und zweifelnde Gedanken haben, warum sollte es in unseren Tagen anders sein? – Der Ausweg daraus ist weder die Leugnung der Zweifel, noch die Leugnung der Auferstehung, sondern die Aufrichtigkeit vor Christus, der deine Gedanken erkennt, ehe du sie aussprichst. Bringe sie ihm und bitte ihn, dass er dich heilt von deinen Zweifel, Bedenken und Unglauben gegenüber der Auferstehung Jesu. Mach dir selbst keinen Druck, sondern vertraue auf das Handeln Jesu. Die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus hat die zweifelnden Jünger zum Glauben geführt. Nicht anders ist es heute.
“Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich wunderten …” (V. 41a). Manches glauben wir nicht, weil uns die Sache zu groß und schön vorkommt. Wir sind es meist gewohnt, alles ‘realistisch’ zu sehen, sodass wir damit gleich sämtliche Glaubenswunder im Reich der Phantasie verorten. ‘Das ist zu schön, um wahr zu sein.’ – so sagen wir. Kann ich denn überhaupt wieder froh werden, wo ich diese schlimme Sünde begangen habe? Sollte ich überhaupt noch Gutes empfangen, wo ich schon so Vieles falsch gemacht habe? – Manchmal erfasst die Freude uns schon, wo unser Herz noch in Zweifel steckt. Tatsächlich dürfen wir uns an Jesus freuen, weil er durch seinen Tod für alle unsere Schuld sein Leben gegeben hat, weil sein Blut tatsächlich die schlimmste Sünde unseres Lebens auslöscht. Und wo dein Herz wie das der Jünger vor Freude nicht glaubt, da rufe mit dem Mann aus Mk 9,24: “Ich glaube; hilf meinem Unglauben!”
2. Die Tatsächlichkeit der Auferstehung
Jesus ist wahrhaftig auferstanden! – So grüßen wir uns am Ostermorgen. Weil unser Herz so kleingläubig und weil der Sieg Jesu Christi in der Auferstehung so wunderbar und groß ist, deswegen brauchen wir die immer wieder neue Ansprache, dass es tatsächlich und wahrhaftig so geschehen ist. Es ist kein schönes Märchen oder etwa Tagträumerei, welche der harten Realität des Alltags nicht standhält. Es ist die Tatsache, welche die härteste Realität der Welt, nämlich das tatsächliche elende Leiden und Sterben von Jesus Christus am Kreuz, nicht leugnet, aber Jesu Sieg über Tod und Sünde zeigt. Jesus ist nicht in eine geistige Sphäre oder lediglich in die Einbildung der Jünger hinein auferstanden, Jesus ist tatsächlich auferstanden. Deswegen zeigt er sich mit seinen Händen und Füßen, mit seinem Fleisch und Knochen und isst sogar etwas. Damit zeigt er, dass Jesus Mensch ist – auch in seiner Auferstehung. Sein Leib ist verwandelt worden in einen geistlichen – nicht: geistigen – Leib (siehe 1. Kor 15), deswegen kann er unmittelbar in den Raum treten, der verschlossen ist. Aber er hat nach wie vor einen Körper. Dieser Auferstehungskörper ist die Frucht, die durch Gottes Kraft aus unserem sterblichen Leib erwächst (siehe 1. Kor 15,42-51).
Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde; die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesus Christus! (1. Kor 15,54c-57).
Weil Jesus tatsächlich auferstanden ist, deshalb hat er auch tatsächlich den Sieg errungen! Das ist unsere große Zuversicht in allen Kämpfen und Herausforderungen, Jesus hat schon längst den Sieg errungen. Während in dieser Welt der Tod wie der große Sieger wirkt, der alles in seinem Rachen verschlingt, hat Jesus die Sache umgedreht: Durch sein stellvertretendes Sterben am Kreuz hat er den Tod, die Sünde und den Teufel ein für alle Mal besiegt. „Haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und für Gott lebt in Christus Jesus.“ (Röm 6,11) Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wären wir noch in unseren Sünden. Weil aber Jesus wahrhaftig auferstanden ist, sind wir in den Tod wie in die Auferstehung Jesu mit hineingenommen und haben durch den Glauben Anteil an Jesu Sieg.
3. Die Gültigkeit der Schrift
Das erste ist also, dass Jesus seine Jünger zum Glauben an die Tatsächlichkeit seiner Auferstehung führt. Das zweite ist, dass er sie zum Glauben daran führt, dass dies nach dem Zeugnis der Schrift genauso geschehen ist. Dies ist eine durchgehende Linie in der Verkündigung Jesu, wie auch seiner Apostel, dass sie sich auf das Zeugnis der Schrift verlassen. In diesem Fall scheint sich Jesus auf die drei Kanonteile der hebräischen Bibel zu beziehen, wenn er von Gesetz, Propheten und Psalmen spricht. (Die ersten beiden Teile heißen Gesetz (1.-5. Mose), der zweite Propheten (Jos-Kön und Jes-Mal). Die Psalmen könnten insgesamt für den Teil stehen, der in hebräische Bibel ‚Schriften‘ heißt.) Damit sagt er, dass die Heilige Schrift, die wir heute als Altes Testament kennen, in ihrer Vielgestaltigkeit übereinstimmend von Jesus Christus zeugt. Mitunter sagen wir: ‚Ja, ich glaube an Jesus und habe meine persönliche Beziehung zu ihm. Das ist mir das Wichtigste. Aber die Bibel ist für mich nicht so wichtig. Manche Teile der Bibel sind heute außerdem veraltet und kann man nicht mehr ernstnehmen.‘ – Das ist aber nichts anders als ein frommer Selbstbetrug. Wenn wir an den auferstandenen Jesus glauben, können wir nicht anders als auch die ganze Heilige Schrift als Autorität anzuerkennen. Schon im Gespräch mit den Emmausjüngern erklärt Jesus ihnen von der Schrift her, dass das alles so geschehen musste (siehe Lk 24,25-27). Ihm war es ein Anliegen, dass sie Kreuz und Auferstehung Jesu durch die ganze Schrift verstanden.
→ Wie hältst du es mit der Schrift? Erkennst du es als Gottes inspiriertes Wort an, durch das du das empfängst, was notwendig ist für deinen Glauben (vgl. 2. Tim 3,16)?
Um die Schrift richtig zu verstehen, brauchen wir nach wie vor Jesu Erklärung. Wie gehst du bisher ans Bibellesen ran? Startest du einfach, ohne Gott demütig zu bitten, dass er dir hilft es zu verstehen? Vielleicht sind wir schon länger Christen und meinen deshalb hochmütig, das wir die Schrift schon verstanden und mit ihr selbst fertig werden. Tatsache ist: Ohne Jesu Erklärung und ohne die Gabe seines Heiligen Geistes, gehen wir mit unser Interpretation fehl. Oder meinst du höher zu stehen als die Apostel, die selbst darauf angewiesen waren?
4. Unser Auftrag
Die Jünger erhalten daraufhin einen klaren Auftrag von Jesus. Sie sollten zur Umkehr rufen und die Vergebung der Sünden durch Jesus verkündigen. Jesu Kreuz und Auferstehung war kein Selbstzweck, sondern ist geschehen, um die Menschen aus ihrer Sünde zu erlösen. In keinem anderen Namen ist das Heil, als allein in Jesus. Die Jünger sollen Zeugen dafür sein. Sie brauchen aber dafür die Kraft aus der Höhe, deshalb sollten sie darauf in Jerusalem warten.
Hast du Jesu Auftrag an dich schon gehört? Betest du um die Kraft des Heiligen Geistes, dass du das Evangelium von Jesus Christus weitergeben kannst?
Viele Menschen in deinem Umfeld wissen nichts davon, dass Jesus Christus gestorben und auferstanden ist und er sein Leben für uns gelassen hat. Jesus hat dich genau dort hingestellt, damit du das Evangelium weitergibst.
Zugleich meinen wir manchmal, dass es lediglich an der richtigen Aktion liegt, damit das Evangelium weitergegeben werden kann. Manchmal stürmen wir ohne Jesus los und unser eigenwilliges Zeugnis bleibt fruchtlos stecken. Das darf nicht so missverstanden werden, dass zwingend durch jedes Zeugnis Menschen zum Glauben finden. Auch Paulus und seine Mitarbeiter haben es erfahren, dass ihr Zeugnis von Christus nicht gehört wurde.
Wir brauchen aber dafür die Ausrüstung durch den Heiligen Geist und die Gewissheit, dass Gott mit uns ist. Es reicht nicht, dass du vielleicht ein großen Wunsch hast von Jesus zu erzählen. Es ist auch nicht jedem gegeben, das Evangelium öffentlich zu verkündigen.
Bete deshalb dafür, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden und dass Gott dir aufzeigt, wie er dich konkret gebrauchen will. Vergleiche dich hierbei nicht mit Anderen, ob du viel mehr oder weniger machst als Andere. Wichtig ist, dass du hier selbst im Gehorsam auf Gottes Wort antwortest und den Weg gehst, den dir Gottes Geist aufzeigt. Verachte nicht den Teil seines Leibes, an dem er dich einsetzt. Vielleicht hat Gott dir besonders das Gebet aufgetragen. So führe das in Treue aus. Wenn du nicht betest, werden selbst durch den großen Evangelisten keine Menschen zum Glauben finden. Wenn Gott dir die öffentliche Verkündigung des Evangeliums anvertraut hat, führe es in Treue gegenüber seinem Evangelium aus, dass du nichts hinzutust noch wegnimmst, und schätze diejenigen wert, die im Verborgenen an dem selben Ziel mitarbeiten.