exhortatio
Was wirkt der Heilige Geist? – Teil 2: Pfingstmontag
Lies 1. Kor 2,10-16.
Bete um den Heiligen Geist.
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Lk 11,13
Liebe Vater, bitte gib du uns jetzt den Heiligen Geist, damit wir dich und deine Weisheit erkennen und befähigt werden, das in Vollmacht zu tun, was du sagst. Danke, dass du uns jetzt deinen Geist gegeben hast. Amen.
3. Durch den Heiligen Geist erkennen wir Gottes tiefste Gedanken (V. 10-12)
Wie beginnt Gotteserkenntnis? – Indem wir unser eigenes Nichterkennenkönnen Gottes anerkennen und ihn demütig um den Hl. Geist bitten, der uns die Erkenntnis Gottes schenkt. Wir können Gotteserkenntnis nicht machen, sie wird uns geschenkt. Paulus schreibt vorher:
19 Denn es steht geschrieben: »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« [und …]
27 Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
1. Kor 1,19.27
Es ist Gottes Gnade, dass er uns den Hl. Geist gibt. Er schenkt uns einen inneren Einblick in seine tiefste Gedanken. Gottes Botschaft vom Kreuz hat keine Hintertür oder ein Klausel im Kleingedruckten. Wir stellen uns oft so eine Klausel vor: “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber wenn du wieder schuldig wirst bist du raus.” “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber wenn du im Arbeit kein Erfolg hast und nicht bei Menschen angesehen wirst, was soll dann aus dir werden?” “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber eigentlich meint es Gott nicht gut mir dir.” “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber sieh, wie du dein Leben vermurkst hast, was soll da aus dir werden?” “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber sieh zu welcher Sünde du fähig wärst, wer sagt dir, dass du dort stehen bleiben wirst?” “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus, aber dir wird es nicht anders gehen als Judas, der Jesus verrät oder wie Saul, der sich von Gott entfernt” Es ist niemand anders als Teufel, der uns verschiedene Klauseln ins Ohr setzt. Häufig sind sie sogar mit biblischen Unterton, aber ihnen gemeinsam ist, dass sie die Kraft des Kreuzes Christi verleugnen! Es heißt: “Du bist erlöst und teuer erkauft durch Jesus Christus. Punkt.” Hier ist alles drin, nämlich Gottes Haltung der Liebe zu dir, die Dir Wert gibt, die Dich aufnimmt, wenn du wieder schuldig geworden bist, die Dich unabhängig macht von deinem menschlichen Erfolg und deiner Anerkennung bei Menschen, die Dir Freiheit gibt, die Folgen deiner Sünde auch ganz am Kreuz Jesu zu lassen. Unser Blick sollte weder in Vergangenheit liegen – Wer die Hand an den Plug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes, wir sollten auch nicht in Angst in die Zukunft blicken: Unser Blick sollte allein auf Jesus am Kreuz ruhen: Dort sind wir unser schuldbeladenes, vermurksten Leben, das menschlich gesehen keinen Deut besser wird. Dort sehen wir das Gericht über unsere Schuld und über unser Leben. Dort sehen wir die Liebe Gottes und die Versöhnung, denn Jesus hängt an unserer Stelle dort. Dort sehen wir unser neues Leben in Freiheit und in der Kraft Gottes durch die Auferstehung Jesu Christi.
Erst durch den Hl. Geist erkennen wir, was Gott uns in seiner Gnade alles in Jesus Christus geschenkt. Denn er hat uns tatsächlich alles in Jesus Christus geschenkt.
4. Durch den Heiligen Geist wird es uns möglich das Evangelium weiter zu geben und Dinge geistlich zu beurteilen (V. 13-16).
Wir können über das Geheimnis des Kreuzes nur mit Worten reden, die der Heilige Geist uns gibt. Erst durch den Geist Gottes erkennen wir, was Gott uns alles schenkt und nur durch den Heiligen Geist können wir das weitergeben. Wenn wir mit anderen über den Glauben diskutieren, sollte es nie unser Ziel sein die Diskussion zu gewinnen. Wenn wir über den Glauben reden, sollten wir stets bei Gott sein und ihn um Weisheit durch seinen Hl. Geist bitten, wie wir in dieser Situation von Jesus Christus, dem Gekreuzigten reden können. Leicht ist einfach was Rauszuschießen, dem Anderen gewissermaßen das Wort Gottes an den Kopf zu werden. Aber die Gnade des Gekreuzigten zu verkündigen bedarf der Führung durch den Hl. Geist, damit das richtige Wort zur richtige Zeit und in die richtige Situation hinein erkennen.
Es ist aber auch eine große Entlastung für uns, die sich in solchen Gesprächen hilflos und unfähig fühlen irgendetwas zu sagen. Daran brauchst du nichts ändern, denn es ist dein realistischer Zustand. Du brauchst dich auch nicht dafür verurteilen. Das einzige, was notwendig ist, dass du damit zu Jesus kommst und sagst: Herr, ich hab überhaupt keine Ahnung und auch keinerlei Mut, wie ich hier über Jesus reden kann. Deshalb bitte ich dich jetzt um deinen Hl. Geist, dass du mir Kraft, Liebe und Besonnheit schenkst das richtige zu sagen. Und das ist gewiss: Er wird uns seinen Hl. Geist schenken, weil er als ein guter Vater weiß, was wir als seine Kinder brauchen! Wir ein Kind häufig Nahrung braucht, so brauchen wir häufig den Hl. Geist und er schenkt in uns sofort, wenn wir ihn darum bitten.
Durch den Hl. Geist fangen wir an zu sehen und lernen zu beurteilen und zu prüfen. Durch den Hl. Geist dagegen kann ich plötzlich lernen zu beurteilen, ob etwas z.B. Jesus Christus, dem Gekreuzigten, entspricht oder nicht. Ich merke plötzlich in einer Situation, dass etwas, wie ich es sonst gemacht habe, gar nicht Jesus entspricht – obwohl es jetzt nach “objektiven Maßstäben” ich bisher nicht als Problem gesehen habe. Oder ich merke Jesus Gedanken, indem ich eine Person sehe und vielleicht auch ihrer Schuld vor Augen haben, aber sie mit großer Barmherzigkeit annehmen und lieben kann. Wo ich Schuld bei Anderen wahrnehme ohne Barmherzigkeit, da ist es nicht in dem Geist Jesu. Ich erkennen durch den Hl. Geist, wie ich mich in einer Situation verhalten soll oder bekomme durch den Hl. Geist einen bestimmten Auftrag etwas zu tun.
Jemand, der den Hl. Geist nicht hat, für den wird das Unsinn sein – er kann es nicht verstehen. Wir brauchen uns also nicht entmutigen zu lassen, wenn wir komisch angesehen werden. Denn die Menschen können es ja gar nicht, wenn ihnen Gott durch seinen Hl. Geist nicht diese Gnade schenkt.
Das, was ich hier Paulus über den Hl. Geist sagt, ist das, was sich auch zu Pfinsten erfüllt hat, was wir heute feiern: Die verängstigen und mutlosen Jünger werden erfüllt mit dem Hl. Geist und können so freimütig die Botschaft vom Kreuz verkündigen. Durch diese Gabe des Hl. Geistes werden 3000 Männer an diesem Tag gerettet: Der Hl. Geist hat ihren Glauben geweckt. Es lag nicht an den ausgefeilten Worten des Petrus, es lag auch nicht an seinem so beherrschenden Auftreten, es lag allein an der Gabe des Heiligen Geistes.
Das, was wir brauchen, ist nicht unsere Anstrengung und Kraft, sondern seinen Hl. Geist. Die Frage, wie Erweckung geschehen kann und wie in unseren Gemeinde, Jesu Kraft und Macht deutlich wird, hängt nicht an Methoden oder menschlichen Prinzipien, es hängt an Gottes Gabe des Heiligen Geistes.
Bete jetzt um den Heiligen Geist und halte eine 15 min Stille. Schließ dann die Stille mit Dank ab.