exhortatio
„Nun sei ein Mann und stehe mir Rede und Antwort!“
Text des Tages: Hi 38,1-11 Fortlaufende Bibellese: Hi 38,1-21
„Nun sei ein Mann und steh mir Rede und Antwort!“. Wir wünschen uns sehr Gottes Stimme wahrzunehmen, doch das wäre sicher kein Satz, den wir von Gott gerne hören möchten. Wir wollen lieber kleine Streicheleinheiten für die Seele, erbaulich und mit warmen Worten. In manchen Zeiten braucht es das auch, doch hier entscheidet sich Gott für eine deutliche Klarstellung der Machtverhältnisse. Er tut das mit Fragen, die sich alle von selbst beantworten. Gott zeigt klar auf, dass er der Schöpfer und Herrscher dieser Erde ist. Er allein hat die Macht und das Wissen alles auf dieser Welt zu lenken. Wir Menschen maßen uns allzu oft an, es besser zu wissen und verhalten uns, als wären wir Gott. Mit den vielen Fragen lenkt Gott auch unseren Blick auf all das, was wir als selbstverständlich hinnehmen. Denn du kannst schließlich nicht die Sonne am neuen Tag aufgehen lassen, so heißt es weiter im Bibeltext nach unsrem Abschnitt. Über mehrere Kapitel hin stellt Gott Hiob seine Fragen. Deren Antwort ist Gott selbst.
Gott fordert Hiob dazu auf, sich den Fragen wie ein Mann und wörtlich mit umgürteten Lenden zu stellen. Hat man sich damals die Hüften umgürtet, so machte man sich zu einem Kampf von Angesicht zu Angesicht bereit. Hiob bekennt nach diesem „Duell“, wer die Macht auf der Erde hat: Gott. Etwas später fügt er noch hinzu: „Ich bin nichts im Vergleich zu dir. … Ich lege den Finger auf meinem Mund.“ (Kap. 40,4)
Sei für heute bestärkt, Gott so zu begegnen, wie ein Mann einem Mann gegenübertritt. Stell’ dich ihm, gerade dort, wo du Dinge für dich zurückbehältst. Dort wo du denkst, du könntest es besser machen und es besser wissen als der, der dich geschaffen hat und die Sonne über dir scheinen lässt. Stell’ dich Gott in der Sache, die du schon so lange aufschiebst und sei gewiss, dass er derjenige ist, der die ganze Welt in der Hand hält. Und schweige vor ihm, denn er ist so viel mächtiger als du. – Gott will nicht einfach zeigen, dass er mehr kann als du. Er will, dass du erkennst: Du hast einen allmächtigen und unendlich liebenden Gott. Ihm kannst du vertrauen. Gehe in dieser Gewissheit in die vor dir liegenden Tage. Alles, was mit Jesus Christus geschieht, ist Gottes guter Plan.