Ich lebe, und ihr sollt auch leben!

Am vierten Sonntag nach Ostern geht es darum der Freude über Gottes Wunder mit Liedern Ausdruck zu verleihen. In Ps 98,1 steht:

Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Das größte Wunder, dass er zu Ostern getan hat, ist, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und lebt. Und weil er lebt, deshalb dürfen wir auch leben.

Lies Joh 14,18-21 und Gal 2,19-21.

1. Jesus verheißt uns Leben

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.

Joh 14,18f.

Wir befinden uns in der österlichen Freudenzeit. Weltlich zieht man die Osterzeit lediglich bis zum Ostermontag, tatsächlich folgt nach der Passionszeit die österliche Freudenzeit, welche von Ostersonntag bis Pfingsten geht. Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Jesus lebt! – Gerade an diesem Punkt melden sich Zweifel in unserem Herzen an, welche drohen den Samen des Wortes Gottes zu ersticken. Jesus lebt, ja schon, aber was hat das mit meiner Situation zu tun? Dass ist doch eine Binsenweisheit, dass Jesus lebt, aber mit meinen Sorgen und Problemen kommt er nicht zurecht? Ja, Jesus lebt, weiß ich doch alles schon, doch hat das mir auch nichts geholfen, in Sünden gefallen bin ich trotzdem? – Ich rede nicht von Zweifeln, welche wir jetzt so offen aussprechen würden. Es ist auch gar nicht zu raten und immer sinnvoll, alles immer ausbreiten zu müssen. Ich reden von unserem trügerischen, murrenden Herz, das – sobald wir das Wort Gottes hören – ein Fragezeichen macht. Die Infragestellung des Wortes Gottes sind beliebte Methoden des Teufels, um dem Wort Gottes zu entfliehen. „Sollte Gott gesagt haben?“ – Es ist gar nicht notwendig, dass der Teufel das Wort Gottes für unwahr erklärt. Nein er kommt fromm daher in einem vermeintlichen Wissen über Gott: „Sollte denn Gott wirklich so sein? – Na da habt ihr ja ein kleines Verständnis von Gott. Da bist du aber ganz schön festgefahren und kleinkariert. Oder hier nimmst du’s aber zu locker. So gut meint es Gott nicht mit dir.“ – „Sollte Gott gesagt haben?“
Wo hat uns der Teufel mit dieser Frage in die Enge gelockt? Wo hat er uns von dem klaren Wort Gottes entfernt, was uns Liebe und Wahrheit schenkt? Wo haben wir uns von Gott entfernt und sind in die Irre gegangen? Wir müssen uns gewahr werden, dass diese Infragestellung nicht von Gott kommt, sondern dass sie uns in die Irre führt. Lasst uns wachsam sein, dass wir auf Gott hören und nicht auf den Teufel mit seinen Machenschaften.

    Jesus verheißt uns Leben, weil er selbst lebt, ja weil er selbst das Leben ist. Er hat die Macht des Feindes überwunden. Jesus möchte unser Leben. Es sollte heute darum gehen, was das Leben Jesu ist und wie es in uns Gestalt gewinnt.

    2. Jesus sehen, heißt Leben.

    Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. Jesus sehen heißt Leben, denn Jesus ist das Leben. Er hat ein unzerstörbares Leben ans Licht gebracht. ER hat den Tod überwunden, ER kann nicht mehr sterben. Jeder, der an ihn glaubt, hat Anteil an diesem Leben.
    Wir denken häufig zu klein von dem Leben Jesu. Mit unseren Problemen konfrontieren wir ihn nur selten, in unsere Entscheidungen beziehen wir nur in Ausnahmefällen ein, wenn es brenzlig wird. Jesus ist unser Notnagel – gut, dass es so ist, aber ist das schon alles? Wie kann es einen Bereich unseres Lebens geben, bei dem Jesus nichts zu sagen hat, wo er doch unserer Leben ist?
    Weshalb fürchten wir, dass Jesus sich zu sehr in unsere Angelegenheiten einmischt? Welche Verzerrungen über Jesus existieren in unseren Köpfen: Behandeln wir ihn nicht häufig so, als wäre er unser Feind? Reden wir nicht so mit ihm, als wusste er nicht, was bei uns los ist? Ist nicht vieles an unserer Beziehung zu Jesus vom Misstrauen geprägt?

    Paulus redet aber von dem Leben Jesu in uns anders. Er zeigt, dass wir durch das Kreuz Jesu ganz von ihm geliebt und hineingenommen sind.

    3. Das Jesusleben in uns.

    19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. 

    Gal 2,19-20

    Die Begegnung mit Christus durchkreuzt unser Leben. Die Begegnung mit Christus ist nicht einfach harmonisch und harmlos, sondern wir werden dadurch in den Tod Jesu hineingezogen. Ein Christsein, was das Kreuz Jesu scheut, was, das eigene Kreuz im Leben scheut oder meidet, droht, ganz verloren zu gehen. Die Verheißung eines neues Lebens hat nur derjenige, der sein Kreuz trägt. „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich, verleugne sich selbst und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.“ Wenn ich mein irdisches Leben mit allen Kräften versuchen zu erhalten, wenn es mir lediglich darum geht Fehlschläge zu vermeiden, vor Menschen erfolgreich und angesehen dazustehen, wenn ich Leid ausweiche, was Jesus mir zumutet, werde ich das echte Leben verlieren. Ein Christ, der in dieser Welt angesehen sein will, und damit ist egal, ob dies im Rahmen der Arbeit, Familie, ja auch Gemeinde, oder anderswo der Fall ist, lebt am Jesusleben vorbei. Er ist blind für das Leben, was Jesus ihm schenken will. Wenn wir es nicht erdulden können, dass wir in den Augen von Menschen verachtet sind oder wir alles daran setzen, bei Menschen angesehen zu sein, setzen wir auf etwas Wert, was flüchtig und wetterwindisch ist. Die Anerkennung von Menschen ist zwiespältig – auf der einen Seite loben uns Menschen in den Himmel, auf der anderen Seite verachten sie uns. Wenn wir uns darauf verlassen, gehen wir fehl. Die Ehre, die wir suchen und die wir auch brauchen, sollten wir allein von Gott erwarten, erhoffen und suchen. Und wenn wir es von ihm suchen, wir es uns zu seiner Zeit auch durch Menschen zuteil werden lassen. In diesem Fall dürfen wir es sogar dankbar annehmen und an den Dank an Gott weiterleiten, weil wir wissen, dass das nicht von uns kommt, sondern durch Jesus, der in uns lebt.
    Ein Leben ohne Kreuz gerät auch nicht in Kontakt mit dem Auferstanden Christus. Das ist ein Christsein, das jede Kraft fehlt. Durch so ein Christsein kann es auch nicht zu Erweckung in unseren Gemeinden kommen, weil wir ja selbst nicht an der Kraft und dem Leben Jesu Anteil haben.
    Andersherum muss gesagt werden, dass das Kreuz tragen die ganze Verheißung des ewigen Lebens erhält. Durch Paulus Leben ist das Kreuz Jesu gegangen. „ich bin mit Christus gekreuzigt.“ Sein irdisches Leben hat sein Ende gefunden, als er durch das Licht Jesu vom Pferd stürzte. Es handelt sich hier nicht einfach um eine Sinnesänderung. Hier zerbricht seine ganze theologische Vorstellung. Wir müssen bedenken, dass Paulus kein normaler Heide war. Er war ein frommer Jude, der mit Eifer für den Gott seines Volkes eintrat. Das, was er tat, tat er nicht gegen Gott, sondern sein Ansinnen war für Gott einzutreten und zu streiten. Indem ihm aber Gott selbst im Angesicht Jesu Christi begegnet wird sein ganzes bisheriges Leben dem Tod überführt – anders gesagt: Hier wird deutlich, dass er dem größten Irrglauben und Illusion gefolgt ist. Er war kein Streiter Gottes, sondern ein Streiter des Teufels. Das, was er bisher gemacht hat, ist von Gottes Perspektive die größte Sünde gegen Gottes Handeln. In der Begegnung mit Jesus wird ihm das deutlich. Die Konfrontation mit Jesu heiliger Gegenwart lässt ihn von seinem hohen Ross stürzen und er wird blind. Der Zustand, in dem er sich vorher befunden hat, wird nun aufgedeckt.
    Wir dürfen uns fragen: Lassen wir die Begegnung mit der heiligen Gegenwart Jesu zu in unserem Leben? Erlauben wir ihm, dass er uns auf schmerzhafte Punkte und Schuld in unserem Leben aufmerksam machen können.
    Wir scheuen diese Begegnung mit dem Auferstandenen, weil wir Jesus so schlecht kennen. Wir meinen mitunter, dass uns das alles zum Schaden ist. Das Gegenteil ist der Fall. Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden. Im Kreuz wird Gottes Urteil über unser Leben erkennbar. Dass wir nicht das getan haben, was Gott will. Zugleich geschieht durch das Kreuz der Neuanfang unseres Leben, ja quillt aus dem Kreuz überhaupt echtes Leben.
    Paulus war nicht unglücklich über diese Begegnung, sondern es führt bei ihm zu einer 180° Wende und er wird ein eifriger Nachfolger Jesu. Wenn wir die Durchkreuzung Jesu durch unser Leben annehmen, so wendet er dies alles zum Segen. Egal, was wir vorher falsch gemacht haben, daraus wächst etwas neues hervor. Es kommt aus dem Kreuze Jesu und er macht alles neu. Paulus sagt einmal: „Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch mächtiger geworden.“ (Röm 5,20)
    Paulus redet in Gal 2,20 von der neuen Identität in Christus. In der Begegnung mit Christus geschah sein Tod – er starb mit Christus, er wurde mit Christus gekreuzigt. Doch der Tod Christi war nicht das Ende, sondern das Auferstehungsleben Jesu ist der Anfang. Paulus lebt, doch nun nicht er, sondern Jesus in ihm. Sein Leben hat einen anderen Grund bekommen, es steht auf einem anderen Fundament.
    Wenn du lieber Bruder auf dein Leben blickst, was siehst du da? Was fällt dir auf? Worauf blickst du? Was ist der Grund deiner Identität? – Oft machen wir uns an dem Sichtbaren fest: Was ist das, was wir können? Wie ist das bei Anderen angesehen? Wie fühlen wir uns? – Das sind aber alles keine Dinge, die Bestand haben, sondern der einzige Grund, der Bestand, ist Jesus. Vielleicht merkst du, wie oft du gegen Gottes Gebot versagst? Oder wie fern du dem bist, was Jesus will? Und du fragst dich, was soll Jesus mit einem wie mir schon anfangen? – Nun aber höre Gottes Wort, wie es Paulus über sich selbst sagt, so gilt es dir: Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir! Christus ist dein Leben! Was schaust du also auf dich selbst? – Lass dich selbst mit deinen Fähigkeiten und Möglichkeiten doch mal ganz dürftig und ungenügend sein, denn es kommt nicht darauf an. Worauf es ankommt, ist es eine neue Kreatur in Christus zu sein. Denn dies hat Bestand. Blicke also heute und dein ganzes Leben fest auf Jesus und mach dir bewusst, dass er in dir lebt! Jesus ist keine tote Figur, bei dem man sich vorstellen kann, dass er da ist, was aber keinerlei Auswirkung auf mein Leben hat, außer dass mich vielleicht die Vorstellung glücklich macht. Bei Jesus ist das anders: Er lebt konkret in Dir! Wenn du Jesus als deinen Herrn angenommen hast und du ihm vertraust, lebt er in dir und hat in dir Wohnung genommen. Durch das Leben Jesu in dir bist du vor Gott gerechtfertigt – weil dir die Gerechtigkeit Jesu zugute kommt. Durch das Leben Jesu in dir, erhältst du die Weisheit Jesu, denn er ist die Weisheit in Person. Durch das Leben Jesu in dir, wirst du kontinuierlich geheiligt, denn er ist die Heiligung. In Christus hast du den Grund, die Wurzel, den Motor deines Lebens als Christ. Nehme Christus raus, bleibt nichts mehr übrig.
    Diese Identität in Christus gilt, auch wenn du noch auf dieser Erde bist, ja im Fleisch bist, wie Paulus schreibt, und also sämtlichen Versuchungen ausgesetzt bist, mit Sünde zu kämpfen hast, den weltlichen Ansprüchen, Vorstellungen und Götzen ausgesetzt bist und Schwachheit wie Krankheit erlebst. Du hast einen zerbrechlichen Körper, der ziemlich leicht dem Garaus gemacht werden kann.
    Paulus schreibt etwas Interessantes, er sagt: Was ich noch lebe im Fleisch, das lebe ich im Vertrauen auf den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat.
    Das Leben im Fleisch kann einen das Gefühl geben, dass das Leben Jesu in dir gar nicht tatsächlich da ist. – Warum habe ich trotzdem noch mit Sünde zu kämpfen? Warum bin ich an diesem Punkt scheinbar gar nicht vorankommen? Warum ist das alles Murks, wenn ich mir das ehrlich angucke? Warum bin ich immer wieder solchen Versuchungen ausgesetzt? Warum heilt mich Gott nicht von Krankheit?
    Paulus zeigt aber die Perspektive auf, die er darin einnimmt. Er lebt im Vertrauen auf den Sohn Gottes. Man könnte auch sagen: Er lebt im Glauben des Sohnes Gottes. Vielleicht sind beide Aspekte gemeint: er vertraut auf Jesus, aber andererseits hat er durch das Leben Jesu auch den Glauben Jesu empfangen. Jesus glaubt in Paulus. Wenn es dir so geht, dass du durch dein Fleisch entmutigt bist und drohst alles an den Nagel zu hängen, schau auf Jesus: Er ist vertrauenswürdig. Was er zusagt, das hält er bestimmt und lässt dich nicht leer ausgehen. Paulus Vertrauen auf Jesus wurde nie enttäuscht. Natürlich kann enttäuscht werden, was wir glauben, wie Jesus handeln muss. Aber unser Vertrauen auf Jesus wird nie enttäuscht, weil er tatsächlich barmherzig, gnädig und gut ist. Er macht aus unsereren Schwierigkeiten etwas Gutes, selbst wenn wir das in diesem Leben nicht immer sehen.
    Diese Vertrauen hat eine konkrete Begründung. Und dahin sollten wir immer fliehen, wenn uns der Glaube abhanden kommen will.
    Der mich geliebt. Ist Das Erste. Und sich selbst für mich dahingegeben hat. Ist das Zweite.
    Ich erinnere ich an ein Gespräch mit meiner Banknachbarin in der Klasse. Wir reden darüber, dass wir beide Christen sind. Ich hab sie dann gefragt, ob sie glaubt, dass Jesus persönlich für sie gestorben ist, was sie verneint hat. Irgendwie wusste ich schon zu dieser Zeit, dass es wichtig zu wissen, dass Jesus für mich persönlich gestorben ist.
    Vielleicht sitzt du hier heute und weißt das alles: Du weißt, dass Jesus gestorben und dass Jesus liebt und dass Jesus gut ist. Aber was soll das schon? Es handelt sich hier aber nicht um einen mathematisch, theoretisch richtigen Satz, sondern um ein persönliches Verhältnis. Entweder Liebe ist auf eine Beziehung orientiert oder sie ist lediglich Illusion. Zu wissen, dass Gott gut ist, ist noch kein Glaube, sondern ich muss das in Anspruch nehmen und darauf bauen.
    Paulus schreibt: Der mich geliebt hat. Jesus hat Paulus persönlich geliebt, Jesus hat dich persönlich geliebt. Seine Liebe ist immer ziemlich zielgerichtet. Stell dir eine Menge vor, du bist mitten drin, ein Redner steht vorne dran, aber danach kommt der Redner direkt zu dir, um dir zu sagen, dass er genau dich gemeint hat. Das tut Jesus, er geht unmittelbar auf dich zu. Er spricht dich an, ihm ist es wichtig deutlich zu machen, dass DU persönlich gemeint bist, dass er eine persönliche Beziehung zu DIR persönlich haben will und das gilt auch dann und dann besonders, wenn du dich bisher nur über andere definierst, wenn andere immer vor dir stehen, wenn du übersehen wirst. Jesus übersieht dich nicht, er möchte konkret mit dir Beziehung haben.
    Der sich selbst für mich dahingegeben hat. Das ist die Beschreibung der Liebe Jesu. Liebe Jesu ist nicht nur zielgerichtet, sondern sie ist auch tatkräftig. Jesus ist nicht wie großspuriger Macho, der die blumigsten Worte über Liebe macht, dich aber dann sitzenlässt. Jesus gibt sein Leben für dich. Er gibt es dahin! Er gibt es Auf! Weil er dich erreichen will, ja genau konkret Dich!
    In einer anderen Predigt hat jemand mal von einem Kreuzesbild erzählt, wo Jesus am Kreuz hängt, aber seine Hände ragen über das Kreuz hinaus. Das zeigt, dass er jeden erreichen will. Egal, wieviel Mühe es macht, er will dich erreichen. Deine Sünde ist ihm nicht zu groß, er streckt seine Arme nach dir aus. Er begibt sich erst in deine Situation, in deine Sünde – ohne selbst zu sündigen, aber er ist darin ganz bei dir und erträgt das Urteil Gottes darüber. Aber auch dort, da stirbt er nicht als einsamer Heroe, sondern er tut es für DICH persönlich. Für Dich konkret. Wie er für Johannes und seine Mutter noch am Kreuz gesorgt hat, so tut er das auch für Dich.
    Manchmal leben wir so, dass wir Jesus bedauern für sein Leid. Aber Jesus sagt den Frauen: Weint nicht um mich, sondern um euch und eure Kinder! – Es geht nicht darum das Leid herunterzuspielen, aber wir sollten nicht so darüber denken, dass es jetzt ja ein Fehler ist, dass das passiert. Oh Nein, wie konnte das Jesus nur passieren! – Die Antwort ist: Es musste ja so kommen. Deine Aufgabe ist nicht zu bedauern, sondern das Heil Jesu, was er im Kreuz für dich erwirkt hat, anzunehmen – darin machst du ihm Freude. Natürlich ist deine Sünde schlimm und hässlich, es geht bei unserer Sünde nicht um harmlose Dinge – selbst die Dinge, die uns harmlos erscheinen, könnten oft weitreichende Folgen haben -, aber gerade deswegen ist ja Jesus gekommen, um das wegzunehmen, um das auszutilgen, um uns neues Leben in ihm zu schenken.
    Die Hingabe Jesu gibt uns Geborgenheit. Dort sind wir ganz aufgefangen und hineingenommen, weil es keinem Bereich unseres Lebens gibt, der Jesu Wirksamkeit entzogen. Durch die Hingabe Jesu können wir erst echte Beziehungen zu Gott und zu Menschen haben. Unsere menschliche Beziehungen sind ja oft nur einseitige und viele Dinge unseres Lebens klammern wir aus und wollen uns nicht gegenseitig zumuten – und das sollten wir auch nicht -, aber die Frage ist, wo können wir echt sein, wie entstehen echte Beziehung. Eine echte Beziehung zu Gott entsteht dann, wenn wir uns in Jesu Licht stellen, unsere Sünde erkennen und seine Vergebung in Anspruch nehmen und unter Menschen dort, wo als begnadigte Sünder zusammenleben.

    Texte für diese Woche

    Spruch für diese Woche:

    Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

    Ps 98,1

    Psalm der Woche: Ps 98

    Weiterführende Text zur thematischen Vertiefung: 1. Sam 16,14-23; Kol 3,12-17; Spr 8,22-36; Röm 15,14-21; Mt 11,25-30; 1. Kor 14,6-10; Off. 5,11-14; Joh 6,60-69; Neh 12,27-43