Die Bewährung des Glaubens

Fortlaufende Bibellese: Hi 2

Text des Tages: Hi 2

Hier geht es zum zweiten Mal im Buch Hiob um die Ratsversammlung im Himmel.

Warum lässt sich Gott eigentlich auf derlei Auseinandersetzung mit dem Satan ein? Wird Hiob hier nicht zum Spielball viel mächtigerer Wesen?

Dem ist nicht so, denn Gott bringt die Wahrheit über Hiob ans Licht. Natürlich wusste Gott, wie sich Hiob verhalten wird. Aber eine Wahrheit, die tatsächlich geschieht ist eine andere Wahrheit als eine, die „nur“ gewusst wird. Stell dir vor, die Bibel würde sagen: „Jesus wäre in der Theorie bereit für unsere Sünden zu sterben.“ Es ist ein Riesenunterschied, ob etwas wirklich geschieht oder ob es nur hypothetisch so sein könnte. Es ist auch ein Unterschied, ob jemand verspricht die Sterne vom Himmel zu holen oder ob er es dann auch tut. Man kann sich am Altar versprechen, bis zum Lebensende zusammenzubleiben, was auch kommen mag, aber ob man es dann auch tut, daran sieht man, wer man ist. Andersherum gibt es das Verhältnis Worte zu Taten auch im Positiven: Die Bibel sagt, dass Menschen ohne Worte, nur durch den vorbildlichen christlichen Wandel, für den Glauben gewonnen werden können (1.Petr. 3,1).

Man kann es eigentlich auf diesen Punkt zusammenfassen: Die einzige Sprache, die zählt, ist die, die du mit deinem Leben sprichst!

Gott hat diese Welt so erschaffen wie sie ist, auch mit all den Konsequenzen die das Leben in jeglicher Hinsicht mit sich bringt. Gott hätte auch eine Welt nur aus Büchern und Ideen bestehend erschaffen können, ohne Bezug zu einer Wirklichkeit. Dann wäre ein theoretisches Wissen über eine Sache völlig ausreichend. Aber so eine Welt hat er nicht erschaffen und er hat nur diese, in der wir leben, für “sehr gut” befunden (Gen 1,31). Die Wirklichkeit die es gibt, ist auch nicht allein nur schön und immer angenehm. Warum eigentlich nicht? Damit wir falsche Wege erkennen. Gott herrscht auch über diese gefallene Welt und nichts entgeht ihm.

Gottes Anforderung an uns sind nicht theoretischer Natur. Er gibt uns in der Bibel konkrete Anweisungen für unser Leben. Die Bibel sagt nicht: “Halte etwas für wahr, aber wenn es drauf ankommt, lebe ganz anders, denn Gott ist nur ein Gedankenkonstrukt. Wenn es brenzlig wird, verlass dich lieber auf deinen eigenen Verstand. Wenn die Wogen wieder ruhig sind, kannst du dann wieder an Gott glauben.” Genau genommen sagt die Bibel das komplette Gegenteil (5. Mo 6,5; Spr. 3,5).

In Jakobus 2,14 heißt es: „Meine Brüder und Schwestern! Was nützt es, wenn jemand behauptet zu glauben, sich der Glaube aber nicht in Taten zeigt? Kann ihn dann der Glaube retten? Stellt euch vor, ein Bruder oder eine Schwester hat nichts anzuziehen. Es fehlt ihnen sogar das tägliche Brot. Nun sagt einer von euch zu ihnen: »Geht in Frieden, ihr sollt es warm haben und euch satt essen.« Ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen. – Was nützt das? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er sich nicht in Taten zeigt, bleibt er für sich allein und ist tot.“

Hiob musste sich hier bewähren. Gott wollte Hiob prüfen, damit er im Glauben vollkommen werde, denn wir sind berufen Gott widerzuspiegeln (Kol 3,10), und wir sehen in Jesus, wie er mit unverdientem Leid umging. 1. Petr. 1,6 spricht davon, dass wir wie Gold durchs Feuer geläutert werden. Aber das Ergebnis des Ganzen soll nicht das Leid sein, sondern die Freude: „Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.“