1. Von der Enge in die Weite.

Text des Tages: Jes 54,1-10            Fortlaufende Bibellese:Hi 34,1-20

Anm. exhortatio: Die Überschriften von dieser und den nächsten drei Andachten sind durch exhortatio hinzugefügt.

Das Bild wird in V. 2 und 3 weitergeführt: 

„Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen.“

Glaube führt aus der Enge in die Weite. Es stimmt nicht, wenn du das so empfindest: Die Gebote Gottes sind so schwer und kompliziert. Andere leben ohne Gott und es geht ihnen viel besser als mir. Manchmal sitzt der Neid tief in uns drin – manchmal auch auf Nichtchristen. 

Das Gegenteil ist der Fall: Spätestens am Ende des Lebens wird deutlich werden, dass der Gottlose absolut auf das falsche Pferd gesetzt hat. Materieller und sonstiger Reichtum können die Frage nach Gott total ersticken. 

Gott fordert das Volk Gottes aus, das Zelt ihres Lebens zu weiten. Der Herr wird Israel einen kaum erhofften Radius schenken. Das Volk Gottes wird mitnichten im babylonischen Gefängnis verschmachten. Gott wird Straßen und Wege öffnen und es in das Land der Väter zurückführen. Das Land, wo Milch und Honig fließen. 

wird eine faszinierende Wiederherstellung geschenkt, verwüstete Städte werden neu aufgebaut. 

Als ich vor der Frage stand: Willst du wirklich in das Schniewind-Haus gehen, in ein Kloster, da dachte ich: Was soll ich denn in so einer Enge? Das Haus ist tatsächlich von einer Mauer umgeben. Um 22:00 h schließt das Tor automatisch. Das Gegenteil war der Fall: Ich durfte in die Kostbarkeit einer ganz besonderen Berufung der Schwestern hineinschauen. Das Leben in Verzicht auf persönlichen Besitz, von Ehe und Familie und der Bereitschaft zur konsequenten Verfügbarkeit ist ein Leben in einer großen Fülle. Es gibt die Freiheit, viel Zeit vor Gott zu verbringen. Es gibt die Freiheit, in einer Art Familie der Schwesternschaft zu leben und die Freiheit für viele Gäste da zu sein, die ins Haus kommen. 

Mache deine Pflöcke fest. Leben mit Gott heißt: Ich lege mich fest. Ich gehe klare Schritte, wenn mir Gott einen Weg weist. Vielleicht zeigt dir Gott eine Aufgabe, die dir eigentlich zu groß erscheint. Aber es gibt so viele Bestätigungen dafür, dass dieser Schritt richtig erscheint. Dann lege dich fest. 

Es kann natürlich auch sein, dass Gott sagt. Das ist jetzt vorbei. Dann ziehe entschlossen einen Schlussstrich.