1. Hiob staunt.

Text des Tages: Hi 42,1-6                 Fortlaufende Bibellese: Hi 38,22-41

Anm. exhortatio: Die Andachten von Mo-Sa sind aus zwei Predigten zusammengestellt, die am 29. Dez 2019 – am 1. Sonntag nach dem Christfest – gehalten wurden – daher kommt auch in beiden der Bezug auf Weihnachten. In beiden geht es um Hi 42,1-6. Die erste Predigt hat David Keller in Zinnwald gehalten, die zweite Markus Schmidt in Eibenstock. Beide sind jeweils auf drei Andachten aufgeteilt, wobei bei Markus Schmidt die Überschriften der unterschiedliche Teile durch exhortatio hinzugefügt wurden.

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Lasst uns in der Stille beten. Amen.

Meine Lieben,

die Größe der Werke Gottes bewundern. Das können wir auch in dieser weihnachtlichen Zeit tun. Gottes Schöpfung stellt sich uns so schön dar. Hier auf dem gerade verschneiten Erzgebirgskamm. Aber wir können auch die wunderbare Tierwelt Gottes bestaunen. Neulich sah ich eine Dokumentation über Wale. Der älteste Grönlandwahl, der je gefangen wurde, war 211 Jahre alt. Er hätte noch 40 Jahre älter werden können.

Neulich treffen sich drei Wale im Meer. Sagt der erste: “Habe vor der französischen Küste einen Börsenmakler verschluckt, der war voller Rotwein – ich war zwei Tage blau.” Meint der zweite: “Habe vor Jamaika einen Makler verschluckt. Der war voller Marihuana – ich war 7 Tage high.” Stimmt der dritte Wal bekümmert zu: “Habe vor Helgoland einen deutschen Makler verschluckt, der war so hohl – ich konnte zwei Wochen lang nicht tauchen.” […]

Vor der Größe der Schöpfung können wir Menschen uns meistens verbeugen. Auch Atheisten können da in Andacht verfallen. Schwerer fällt es, wenn ich selber leiden muss. Wenn es nicht majestätisch hergeht, sondern wenn das richtige Leben mich packt. Dann fällt es mir schwerer an einen Schöpfer zu glauben.

Heute geht es um einen orientalischen Großgrundbesitzer, der alles hatte. Riesengroße Viehherden. Eine Unmenge an Angestellten und Bediensteten. Eine glückliche Familie. Frau, Kinder und Enkel. Und dazu kommt noch: Er war kein gnadenloser Kapitalist. Kein übler Ausbeuter. Er war fromm und gerecht. Er brachte Gott Opfer und betete zu ihm. 

Sein Name war Hiob. Am Volkstrauertag war ein Wort aus seinem Buch uns schon mal aufgegeben. Mit einem Streich wird ihm alles genommen. Sein Vermögen, seine Familie und dann auch noch seine Gesundheit. Wer schon mal etwas verloren hat, weiß es sicher besser. Die meisten können nur ahnen, wie uns das aus dem Konzept bringt. 

In dem Leid kommen drei Freunde zu Hiob. Sie schweigen mit ihm. Eine ganze Woche. Doch dann beginnt Hiob zu reden. Er verflucht den Tag seiner Geburt. Das halten die Freunde nicht aus. Sie suchen eine Ursache für das Leid, was Hiob getroffen hat. „Du musst doch irgendwo gesündigt haben.“ Sie verteidigen Gott. Hiob platzt der Kragen. Er wünscht seine Freunde fort und Gott gleich mit. Er klagt Gott an. Ein vierter Freund kommt später noch dazu. Über 35 Kapitel geht die Suche nach dem Sinn des Leides und einer Verteidigung Gottes.

In Kapitel 38 passiert das wichtigste. Gott redet selbst. Er offenbart sich Hiob in seinem Leid.

Die Theodizee-Frage: Die Frage, warum ein liebender Gott Leid in dieser Welt zulässt, da er doch allmächtig ist, ist die schwierigste Frage der Theologie. Sie ist aber auch die relevanteste. Weil sie jeden Menschen angeht. Denn es gibt kein Leben ohne Leid. Die Theodizee-Frage kann billig sein. Man kann sich damit ziemlich leicht und billig Gott vom Leib halten. Sie kann aber auch gestandene Christen in eine Glaubenskrise stürzen. Nach der Antwort Gottes kommt Hiob zur entscheidenden Einsicht im Hiob-Buch.

Vorlesen Hiob 42,1-6 nach Hoffnung für alle.

Ich teile den Predigttext in drei Punkte. Nachdem Gott geredet hat:

1. staunt Hiob über Gottes Größe

2. wendet sich Hiob von seinem Eigenwillen ab.

3. wendet sich Hiob Gott ganz zu und bekehrt sich.

1. Hiob staunt.

Verse 1-2

Gott setzt seine Pläne durch. Bsp. Israel. Seit 1948 gibt es wieder einen Staat.

Aber auch der Schöpfungsplan ist ganz wunderbar.

Hat schon mal jemand einen Walfisch in Natur gesehen.

Wir im Prager Nationalmuseum. Einen Finwal an der Decke. Alfred war fasziniert.

Wo hast Du das letzte Mal über Gottes Schöpfungskraft gestaunt? Wäre es nicht segensreich, das Staunen wieder einzuüben. Stille in der Natur.

„Wie kann ein Mensch angesichts der Größte Gottes noch verlangen, dass sich alles um ihn drehe.“