1. Gott hat mich erwählt

Text des Tages: Jes 42,1-9               Fortlaufende Bibellese: Hi 12,1-12

Der trostbedürftige Mensch fragt: Hält noch jemand zu mir? Oder bin ich alleine mit meinen Nöten und Lasten? Es ist gut und sehr tröstlich, wenn Menschen mir ihre Liebe und Freundschaft anbieten und versichern.

In unserem Bibelabschnitt spricht der Gott Israels seinem Knecht zu: „Siehe, das ist mein Knecht.“ Der Knecht steht für Jesus Christus. Der himmlische Vater hat sich bei der Taufe am Jordan zu seinem Sohn gestellt. Nachdem Jesus von Johannes getauft wurde, öffnete sich der Himmel. Der Geist kam wie eine Taufe auf Jesus und es geschah eine Stimme: Mk 1,11:  Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. Gott spricht diese Zusage vor den Ohren vieler Menschen aus, die zu Johannes am Jordan gekommen waren.

Wenn wir Jesus unser Vertrauen schenken, dann sind wir mit dem Sohn Gottes auf das Innigste verbunden. Gott sieht uns dann so an, wie er Jesus anschaut:

So dürfen wir all die Zusagen für den Knecht Gottes auch auf uns beziehen.

Gott spricht Dir zu, der Du zu Jesus gehörst. Siehe, du bist mein Knecht: Schaut alle einmal her: Dieser ist mein Knecht bzw. meine Magd. Auf jedem Einzelnen von uns ruht mein Wohlgefallen. Hier kann ich ruhig mal meinen Namen einsetzen oder du deinen.

Es gibt Situation, wo wir uns alleine gelassen fühlen. Menschen schenken mir keinen Applaus, sondern lehnen mich ab. Ich bin nicht nur einmal in eine solche Situation gekommen: Der Weg in den Pfarrdienst beginnt mit der Ordination: Da gab es jemand, der sagte. „Das will ich ja gar nicht, dass Volker Gebhard zu diesem Dienst berufen wird.“ Immer und immer wieder habe ich dieses Wort aus Jesaja 42,1 meditiert: Siehe, schaut her, auch meine Kritiker: Ich, Gott, stelle mich zu diesem, meinem Boten.  Das ist mein Knecht. Und: Schau selber hin Volker – trotz all der Baustellen und Fragen in deinem Leben: Du bist und bleibst mein Diener.

Gott sagt noch mehr über seinen Knecht und damit über uns:“ …  das ist mein Auserwählter.“ Stellen wir uns vor, dass wir in das Reich Gottes hineingehen wie durch eine Tür. Wenn wir vor der Tür bin steht dort geschrieben: Kehre um: Bringe alle dein Versagen, deine Sünde zu IHM. Erst, wenn ich diesen Schritt der Umkehr vollzogen habe darf ich eintreten.

Wenn ich in das Reich Gottes hineingekommen bin, dann steht auf der anderen Seite der Tür: Du bist erwählt.

Ein Drittes wird hier gesagt: „Ich habe ihm meinen Geist gegeben.“  Jesus kommt nie allein in unser Leben hinein: Er bringt den Heiligen Geist mit. Der Geist Gottes spricht uns immerfort zu, dass wir geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters sind.

Im christlichen Glauben geht es zuerst und zuletzt nicht um unser Tun: Es geht um die innige Beziehung zu unserem Gott. Je mehr wir die Gemeinschaft mit diesem Gott pflegen, umso mehr kommt sein Trost in unser Leben.