Kurzum:
- Kehre zu Jesus Christus um.
- Lass dich durch Gottes Gebote zu Jesus Christus hinziehen.
- Formuliere dein Ziel.
- Nutze die Beichte zur Hilfe.
1. Kehre zu Jesus Christus um.
Jesus Christus spricht: »Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Umkehr zu rufen und nicht die Gerechten.« (Lk 5,31b-32).
Umkehr ist immer eine klare Kehrtwende von etwas weg und zu etwas hin. Wenn dein Navi dir anzeigt Bitte wenden!, solltest du nicht mit voller Kraft weiter in die von dir eingeschlagene Richtung fahren, sondern du solltest auf die Bremse treten und die Abbiegung nehmen, welche in die entgegengesetzte Richtung führt. Genau dafür sind die 70 Tage da: Anhalten und eine neue Richtung einschlagen. Sich von den Dingen abwenden, die von Gott wegführen und einen gefangennehmen und sich neu zu Jesus Christus hinwenden.
2. Lass dich durch Gottes Gebote zu Jesus Christus hinziehen.
In diesen 70 Tagen stehen die 10 Gebote und das Doppelgebot der Liebe im Zentrum. An jedem Sonntag und am Aschermittwoch wird eine Auslegung zu einem anderen der Gebote Gottes erfolgen. Sie sollen uns dazu anleiten, unser Leben vor Gott zu prüfen und eine Hilfe zur Umkehr sein. Die Gebote Gottes können uns allein nicht helfen, vor Gott gerecht zu werden. Wenn wir sie so gebrauchen, missbrauchen wir sie. Das kann Gottes Gesetz nicht in uns bewirken, nicht, weil das Gesetz mangelhaft wäre, sondern weil wir selbst einen Mangel haben.
So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Ist dann, was doch gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Sondern die Sünde, auf dass sie als Sünde sichtbar werde, hat mir durch das Gute den Tod gebracht, auf dass die Sünde über alle Maßen sündig werde durchs Gebot. Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. (Röm 7,12-14)
Gottes Gebote decken unsere Ungerechtigkeit auf und darin helfen sie uns in der Umkehr.
So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. (Gal 3,24f.)
Wir erkennen durch die Gebote Gottes unseren tatsächlichen, sündigen Zustand vor Gott. Wir können aus eigener Kraft nicht bestehen. Gerade darin ziehen sie uns zu Jesus Christus, durch den wir allein gerecht werden.
3. Formuliere dein Ziel.
Jesus ruft die Sünder zur Umkehr. Er ruft die Kranken zum Arzt. Geht man als Kranker zum Arzt, ist es hilfreich, wenn man zumindest grob sein Leiden benennen kann. Mitunter weiß man nicht, was die genaue Diagnose ist – die kommt vom Arzt –, aber man weiß um ein körperliches Problem.
Wenn wir umkehren wollen, ist es hilfreich zu wissen, wohin wir eigentlich wollen, also was unser Ziel ist. Umkehr hat immer etwas mit klaren und schlichten Entscheidungen zu tun. Ich lasse das eine sein und tue stattdessen etwas anderes.
Wenn ich nicht weiß, wohin ich will, ist es schwierig umzukehren. Dem Autofahrer ist nicht geholfen, der zwar weiß, dass er falsch fährt, aber den richtigen Weg nicht kennt. Er wird – auch wenn er versucht umzukehren – sich wieder verfahren.
Um die verkehrten Lebenswege festzustellen und das, was Jesus gemäß ist, zu bestimmen, braucht es Zeit. Mitunter kann man – wie Saulus vor seiner Bekehrung – mit voller Kraft im Namen Gottes unterwegs sein und doch am Ziel vorbeirennen. Deshalb heißt es: Auf die Bremse treten und den richtigen Weg einschlagen.
Nimm dir dazu noch vor den 70 Tagen oder in der ersten Woche ca. 30 min Zeit, einen Zettel und Stift und die Bibel mit den Zehn Geboten und dem Doppelgebot der Liebe. Dann bete und bitte den Heiligen Geist dir aufzuzeigen, was gerade schief läuft in deinem Leben und wo du grundsätzlich von den Wegen Gottes abgekommen bist. Notiere das dann auf deinem Zettel. Bitte Gott nun, dass er dich leitet zu erkennen, was du konkret anders machen sollst. Notiere das ebenfalls auf deinem Zettel.
Formuliere aus diesem Punkt nun dein Ziel mit den Worten:
Mein Ziel: In den 70 Tagen möchte ich zu Jesus Christus umkehren, indem ich [Punkt 1, 2, 3 …] lasse und stattdessen [Punkt 1, 2, 3, …] tue. Ich bete darum, dass Gott mir durch seinen Heiligen Geist hilft die Sünde zu lassen und Kraft gibt seinen Willen zu tun.
Es geht bei dieser Sache nicht um Vollständigkeit, sondern, dass du das Wesentliche benennst. Damit ist die Umkehr zu Jesus Christus nicht abgeschlossen, sondern dies ist der Beginn eines täglichen Weges, den es in den 70 Tagen einzuüben gilt.
4. Nutze die Beichte zur Hilfe.
Die Beichte ist Gottes Angebot für Sünder als Hilfe zur Umkehr und Gewissheit über Gottes Vergebung zu erlangen.
Jesus Christus hat deine Sünde am Kreuz längst getragen und dafür mit seinem teuren Blut bezahlt. Wo du nun deshalb ehrlich deine Sünde vor Gott bekennst, ist dir seine Gnade schon zuteilgeworden und du darfst dir der Vergebung Gottes gewiss sein.
Wenn du eine konkrete Sünde getan hast, darfst du immer zu Gott kommen und deine Schuld bekennen. Er wartet mit offenen Armen auf dich. Im abendlichen Schuldbekenntnis lernst du einzuüben, unmittelbar mit deiner Schuld vor Gott zu kommen. – Doch Gott kennt auch unsere menschliche Schwäche und Begrenztheit. Er weiß, dass es uns schwer fällt, ihm zu vertrauen. Gerade auch, weil wir ihn nicht direkt sehen und hören können. Wenn ich also meine Schuld vor Gott ausspreche, muss ich darauf vertrauen, dass Gott mich hört und mir gleichzeitig seiner Vergebung bewusst werden. Das kann einen überfordern und man ist sich der Vergebung Gottes eben gerade nicht gewiss. Deshalb ist Gott in seinem Sohn Jesus Christus ganz Mensch geworden. Er ist anfassbar und man kann ihm zuhören. Genau das haben Menschen damals erlebt. Wo sie Jesus begegneten, wurden sie verändert. Denn er kannte ihre Sünde ganz genau und trotzdem hat er sie in Liebe angenommen. Bei Jesus konnten sie alle Masken ablegen. – Auch heute kennt Jesus uns ganz genau. Durch den Heiligen Geist können wir beständig mit ihm in Verbindung sein. Er weiß, dass wir ihn brauchen und deshalb hat er uns in die Gemeinschaft mit anderen Christen gestellt. Durch sie will Jesus an uns wirken. Sie sollen uns helfen ihm zu vertrauen, indem sie uns mit seinen Worten ermutigen und ermahnen. Jesus hat seinen Nachfolgern sogar den Auftrag und die Autorität gegeben, sich das Bekenntnis der Sünde anzuhören und sie in seinem Namen zu vergeben. „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.“ (Joh 20,23; siehe auch Mt 16,18f.). Die dir zugesprochene Vergebung eines Bruders ist Gottes Vergebung. Die Zusage „dir sind deine Sünden vergeben“ ist gültig. So soll dir die persönliche Beichte vor einem Bruder eine konkrete Hilfe zum Vertrauen auf Gottes Gnade sein.
Wenn du dich noch intensiver mit der Beichte beschäftigen willst, selbst eine Beichte ablegen willst oder du für eine Beichte angefragt wurdest, findest du Hier weitere Informationen.