exhortatio
1. Die Wichtigkeit von Geduld
Text des Tages: Jak 5,7-11 Fortlaufende Bibellese: Hi 24
Jakobus ermahnt seine Zuhörer geduldig auszuharren – so lange bis Jesus Christus wiederkommt. Diese Ermahnung stellt uns heute gleich vor mehrere Herausforderungen:
Zunächst haben wir die Fähigkeit verlernt geduldig zu sein. Dabei geht es nicht nur darum an der Supermarktkasse den wahnsinnig langsamen Azubi auszuhalten. Wer Geduld verinnerlicht hat, ist frei von jeder voreiligen Entscheidung. Er handelt nicht aus einer spontanen Laune oder als Reaktion auf einen plötzlichen Impuls heraus. – Geduld ist dabei keine Charaktereigenschaft, die der eine hat und dem anderen verwehrt geblieben ist. Geduld wird vielmehr als Frucht des Heiligen Geistes aufgezählt, genauso wie z. B. Freundlichkeit. Es ist also etwas, dass zutiefst erstrebenswert und göttlich ist. Wir sind aufgerufen auf dieses Ziel hinzuarbeiten, egal wo man sich selbst auf der Geduldsskala einschätzt. Doch vielmehr ist es wichtig zu erkennen, dass man die Frucht selbst nicht machen kann. Du kannst sie nur von Gott, deinem liebenden Vater erbeten.
Ein zweites Problem liegt gegenwärtig in dem Irrtum zu glauben, meine Christusnachfolge und der Glaube an Gott würde mir immer und unmittelbar im Hier und Jetzt ein Übermaß an segensreichen Früchten bescheren. Nebenbei bemerkt, wo wir Gottes Wort ernst nehmen und Jesus folgen, beginnt sogar oft erst das Leiden, der Spott und die Ausgrenzung. – Wir sind heute wie ein Bauer, der nur einen Tag nach der Aussaat auf dem Feld steht und die törichte Frage stellt: „Na‘ Gott, wo sind denn nun die Früchte?“ – Wir sind daran gewöhnt alles, was keinen kurzfristigen Gewinn abwirft, in Frage zustellen. – Doch Gott ist Herr über Raum und Zeit. Er hat einen guten Plan. Er gibt alles zu seiner Zeit. Und er verheißt allen, die ihm vertrauen den entscheidenden Lohn bei ihm in Ewigkeit.